1. Karin meine Schwiegertochter


    Datum: 18.04.2019, Kategorien: 1 auf 1,

    ... machte, wie ich es nie hinbekam. Allerdings lag das daran, dass sie sich Zeit dafür nahm und ihn von Hand durch den Filter jagte. Dafür hatte ich keine Zeit, oder anders gesagt, wollte lieber zwanzig Minuten länger schlafen als hier zu sitzen, um mir mein Morgendrink zu machen. Dem heißen Wasser dabei zuzusehen, wie es durch den Filter in die Kanne lief, war nichts, was zu einem Hobby von mir werden konnte. Und selbst wenn, war es mir so lieber. Mich hinsetzen, die heiße Tasse in der Hand halten und bei jedem Schluck Karin über den Rand hinweg betrachten, das war, was ich wollte und zum Glück bekam.
    
    Auch an dem Tag fiel mir nichts Besonderes an ihrem Verhalten auf. Entweder hatte ich die Wäsche richtig zusammengelegt oder sie hatte es einfach nicht bemerkt. Mein Glück schien mich nicht zu verlassen. Daher freue ich mich auf die nächste Nacht, auch wenn ich immer müder werde. Ich sollte früher ins Bett gehen, damit es nichts ausmacht, wenn ich im Dunklen für ein oder zwei Stunden wach wurde. Ich werde das ausprobieren.
    
    Kapitel 2
    
    Es wurde wieder zwei Uhr nachts. Obwohl es sich seltsam anhört, aber es könnte zur Routine werden, einer angenehmen Übung. Wobei ich von Glück sagen muss, dass es Sommer ist und ich nicht friere. Einmal davon abgesehen, dass mir auf dem Weg in Karins Zimmer kalt werden könnte. Wenn ich angekommen bin, wird mir aus verständlichen Gründen schnell warm.
    
    Ich hatte Glück, lag dieses Mal nichts Aufgestapeltes oder irgendetwas anderes herum. Eine ...
    ... blanke Sitzfläche, bei der ich nicht vorsichtig sein musste. Also ging ich schneller als sonst zu ihrem Bett herüber, schnappte mir den Stuhl und setzte mich dicht an den Bettrand.
    
    Waren sonst mindestens zwanzig bis dreißig Zentimeter zwischen mir und dem Bett gewesen, stieß der Stuhl dieses Mal direkt dagegen.
    
    Was mir zuerst auffiel, war, dass ich sie besser riechen konnte. Entweder, weil ich näher dran war oder sie hatte mehr von ihrem typischen Duftwasser aufgetragen. Sie trug immer das Gleiche, welches gut zu ihr passte. Leicht süßlich mit einem Hauch von frischen Kräutern oder Gewürzen, genau konnte ich das nicht definieren. Nicht schwer, eher sportlich leicht.
    
    Es war warm geworden. Das Thermometer war von einem zum anderen Tag auf fünfundzwanzig Grad gestiegen und die Luft bewegte sich nicht mehr. Kein Windhauch brachte Linderung. Daher waren Bettdecken das Letzte, was man zurzeit brauchte.
    
    Das empfand Karin ebenso. Ihre Decke war bis ans Ende des Bettes gerutscht oder geschoben worden. Daher bot sie meinen Augen den Anblick, den sie sehen wollten.
    
    Ich betrachtete sie von oben bis unten und wieder hinauf. Ein mittlerweile gewohnter Anblick, aber nie langweilig. Im Gegenteil. Ich hatte das Gefühl, als wenn ich jeden Tag mehr davon brauchte. Ich musste sie sehen, wollte sie riechen, musste hier sein und ihre Anwesenheit fast körperlich spüren. Sie war wie eine Droge für mich. Ich hatte von dem Rauschgift gekostet und war ihr verfallen. Ich war unersättlich ...
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