1. Kometenhaft 13


    Datum: 20.04.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... führte.
    
    Ich konnte es kaum glauben, doch die umstehenden Personen schienen diese Szenen einfach zu ignorieren. Oder habe ich Halluzinationen? War ich der Einzige, der das sah? Bei dem Paar in der Fußgängerzone drehte ich mich zu Mareike um und forderte sie auf, sie mir zu beschreiben. Aber sie antwortete mir: "Die Frau zieht einen Mann hinter sich her, warum?"
    
    War es für Mareike normal? Früher hätte sie wahrscheinlich ihre Schuhe nach den Beiden geworfen und jetzt - keine Reaktion?
    
    Auch wunderte ich mich über mich selbst. Etwas in mir gab mir das Gefühl, dass alles so richtig sei. Es beruhigte mich, 'lass es geschehen' dachte ich.
    
    Wenigstens im Amt ging es etwas geordneter (wenn auch anscheinend hektischer als sonst) zu. Allerdings fiel mir an der (bekleideten) Empfangsdame auf, dass sie ein Lederhalsband trug. Das wäre zwar nichts Besonderes, jedoch hing für alle sichtbar daran eine Hundeleine herunter.
    
    Der Schock kam erst nach dem Empfang: schnell ging es für uns durch eine hastig eingerichtete Schleuse. Einen Rückweg gab es dann für uns nicht mehr. Wir wurden von komplett vermummtem medizinischem Personal durch mehrere Räume geschleust. Für Mareike war das ein enormer Stress, wie sie mir später erzählte. Kurz nachdem an der Schleuse die Tür hinter uns zugefallen war, klammerte sie sich schon an meinem Arm fest. Als es dann hieß "Männer und Frauen getrennt!" brach schon fast Panik in ihr aus. Die Schwester versuchte, sie zu beruhigen, dass sie mich nach ...
    ... jeder Station sehen könnte, aber das wirkte nur bedingt. Sie ging erst mit, als ich ihr sagte, dass es gut sei und sie mitgehen soll.
    
    In jedem Raum wartete schon eine weitere vermummte Person auf uns. Schon im Ersten hieß es: "Bitte frei machen, die Kleidung erhalten sie nachher desinfiziert wieder.". Na toll! Für die restlichen Stationen gab es so einen grünen Krankenhausanzug. Mareike war sichtlich erleichtert, als sie mich nach dem Umziehen auf dem Gang wieder sah.
    
    Nun folgten die üblichen Tests: Blutdruck, Fieber, Blutabnahme, Sehtest, Urinprobe ..... Das volle Programm. Und im letzten Raum dann noch die Begutachtung durch einen Arzt. Danach wusste ich, wie ich mir eine Musterung für die Bundeswehr hätte vorstellen können. Inklusive dem berühmten "Husten Sie links!"
    
    Wenigstens bestätigte mir der Arzt, dass ich "scheinbar" kerngesund sei.
    
    Auf dem Gang hing sich Mareike sofort wieder an meinen Arm und sah ängstlich zurück. Ich fragte sie, ob ihr jemand was getan hätte, aber sie schüttelte nur den Kopf.
    
    Zum Glück kamen wir dann aber sofort dran. Der Beamte holte uns in sein Büro und bat uns Platz zu nehmen. Da ging es schon los: Mareike setzte sich nicht auf den Stuhl, sondern neben mich auf den Boden. Als ich das korrigieren wollte, bremste mich der Beamte und sagte, es sei schon gut und sie könne sitzen, wo sie wolle. Mir war es ein bisschen peinlich, weil ich nicht wie ein Lude, oder Macho wirken wollte, aber er gab mir schnell zu verstehen, dass alles in ...
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