1. Die Wette


    Datum: 01.04.2024, Kategorien: Fetisch

    ... herunterzuspülen und die Schmerzen von meinem Rücken zu lindern. Die anderen Bargäste applaudierten meinem Tattoo und lachten, als sie die Geschichte dahinter hörten. Am Ende des Abends, nach literweise Pilsener, lachte sogar ich mit. Allerdings mit gemischten Gefühlen.
    
    Am nächsten Morgen weckte mich das Geräusch meines Telefons. Es war Jonas, der Vorsitzende des Fanclubs der SG Flensburg-Handewitt, für den ich den Videoblog auf Instagram und YouTube betreute.
    
    „Du wirst dich doch nicht tätowieren lassen, Dina?"
    
    Einen Moment lang spürte ich die Schmerzen in meiner Schulter noch deutlicher als den Kater.
    
    „Hab ich schon," gab ich zu.
    
    „Du hast ein verdammtes Zebra auf deinem Rücken tätowiert?"
    
    „Tobi bestand drauf. Wir sind direkt von der Ostseehalle zu diesem Tätowierer gegangen, um es zu erledigen."
    
    „Weißt du was, Dina? Du bist gefeuert! Viel Spaß mit deinen neuen Handballhelden. An deiner Stelle würde ich Flensburg echt meiden."
    
    Er legte auf.
    
    3. Die willkommene Ablenkung
    
    Später beim Frühstück fragte mich meine Mitbewohnerin Klara, wie ich zu meinem neuen Tattoo stehe.
    
    „Ich fühle mich echt mies. Wie eine Verräterin."
    
    „Nein doch. Du hast bei der Wette die Ehre unseres Vereins verteidigt. Weil du wirklich daran glaubtest, dass wir die Besten wären, oder?" fragte Klara.
    
    Sie ist auch so'ne Handballfanatikerin und Mitglied der Flensburger Studentenmannschaft, mit der ich an Samstagnachmittagen in einem örtlichen Sportzentrum gegen eine Kieler ...
    ... Mannschaft spielte.
    
    „Das ist lieb von dir. Ich hab mich aber verschätzt."
    
    „Definitiv. Aber Tattoos sind doch cool, findest du nicht?"
    
    Klara hatte schon mehrere und bekam immer wieder neue, soweit sie es sich leisten konnte.
    
    „Eigentlich mochte ich Tätowierungen nie. Ich meine... ich mag deine. Aber ich habe mich nie als eine potentielle Tattoo-Kundin gesehen."
    
    Die Wahrheit war, dass ich Tattoos für extrem geschmacklos hielt. Und darüber hinaus war es für die Tochter zweier türkischer Bauern, die ihr ganzes Erwachsenenleben lang um eine Ausbildung und Karriere für ihre Tochter gekämpft hatten, nicht angemessen, sich tätowieren zu lassen. In ihren Augen waren Tattoos etwas für Prostituierte und betrunkene Matrosen. Aber ich schätze, der Deckel war jetzt ab, da ich das Zebra hatte.
    
    „Ich find ja auch, dass dieses Zebra total hässlich ist," fuhr Clara fort. „Und es ist schade, dass du es ein ganzes Jahr tragen musst. Aber wieso kriegst du nicht einfach noch ein Tattoo? Ein schönes?"
    
    „Noch ein Tattoo?"
    
    „Ja! Du könntest dir ein großes, buntes Tattoo auf der linken Schulter stechen lassen. Und die Leute würden das sehen und nicht das langweilige Zebra. Wenn du neben diesem dummen Zebra ein großes und auffälliges Tattoo hättest, wäre es eine Ablenkung von der Demütigung, mit dem Logo des THW Kiel rumlaufen zu müssen."
    
    „Ein großes Tattoo. Weißt du, wie teuer große Tattoos sind? Tobi hat 300 Euro bezahlt. Und es ist schwarz auf weiß."
    
    „Ich bin mir die Preise ...
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