1. Die Wette


    Datum: 01.04.2024, Kategorien: Fetisch

    1. Das entscheidende Handballspiel
    
    Ich heiße Dina Aydoğan, und eigentlich sind Wetten nichts für mich. Ich bin eher die rationale, berechnende Jurastudentin. Die Frau, die ihre Chancen im Griff behalten will. Was oft schwer ist, wenn du wettest.
    
    Ich bin Deutsche türkischer Abstammung und studiere Rechtswissenschaften an der Uni Kiel. Im Moment mache ich aber eine Pause im Studium, um nach fünf anspruchsvollen und intensiven Semestern andere Möglichkeiten zu erforschen. Aber ich bin fest entschlossen, irgendwann an die Juristische Fakultät zurückzukehren und meinen Abschluss zu machen.
    
    Ich werde oft als „hübsch" bezeichnet. Dem muss ich, in aller Bescheidenheit, zustimmen. Ich bin 24. Meine Körpergröße ist 176 Zentimeter (auf meinen nackten Füßen stehend), ich habe einen athletischen Körper, große braune Augen mit langen Wimpern und ein ansprechendes Lächeln. Früher hatte ich hüftlanges, schwarzes Haar mit Naturlocken und beschwerte mich dauernd über meine zu kleinen A-Cup-Titten. Das war damals.
    
    Warum also habe ich diese Wette abgeschlossen, wenn ich wirklich so rational bin?
    
    Erstens: Ich war betrunken. Zweitens: Missverstandene und übertriebene Loyalität gegenüber der Herrenhandballmannschaft der SG Flensburg-Handewitt.
    
    Ihr müsst verstehen, dass Handball hier bei uns im sogenannten Echten Norden etwaswirklich Großes ist. Hier in Kiel werden die Profispiele von Tausenden in der Ostseehalle, verfolgt. Das gleiche ist in Flensburg, meiner Heimatstadt, ...
    ... der Fall, wo ich als Jugendliche selbst Elitespielerin war.
    
    In Schleswig-Holstein sind die beiden führenden Handballmannschaften Deutschlands zu Hause, die SG Flensburg-Handewitt und der THW Kiel. Jedes Jahr messen sich die beiden Vereine aus nur 90 Kilometer entfernten Städten um die Deutsche Handballmeisterschaft, ohne Konkurrenten aus anderen Teilen der Bundesrepublik eine Chance zu geben.
    
    Um Jura zu studieren, bin ich von Flensburg in die Landeshauptstadt Kiel gezogen, wo ich mittlerweile von fanatischen Fans von Deutschlands zweitbester Herrenhandballmannschaft umgeben bin. Ja, leider sind sie hier in der Überzahl. Und sie unterliegen seltsamerweise dem Missverständnis, ihre erbärmlichen Idole seien nicht die zweitbesten, sondern die besten.
    
    Jedenfalls war ich in dieser Bar, bekleidet mit T-Shirt, Jeans und meinen Handball Spezial- Sneakers, die ich damals ständig anhatte. Und wie immer trug ich kein Make-up. Ich war zusammen mit meinem Kommilitonen Tobias, ein glühender Unterstützer des THW Kiel, und einigen anderen. Es war die Nacht vor dem meisterschaftsentscheidenden Spiel zwischen Flensburg und Kiel in der Ostseehalle.
    
    Tobias ist ein Kind wohlhabender Eltern. Aufgewachsen ist er in einer Villa in Düsternbrook mit atemberaubendem Fördeblick und privatem Swimmingpool. Also versprach er mir, dass er mich zu einem einwöchigen Pauschalurlaub nach New York einladen würde, wenn Flensburg gegen Kiel gewinnen sollte.
    
    Ich, die Tochter armer, hart arbeitender ...
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