Bewährung
Datum: 13.04.2024,
Kategorien:
Romantisch
... dann bitte Sie und Herr Hofmann, in Ordnung? Es ist eigentlich unüblich."
"Gern."
"Gut. Ich habe gleich den nächsten Probanden, wir sind ganz schön im Stress. Hast du noch irgendwas, was wir noch besprechen könnten, sollten, müssten?"
"Nein, ich wüsste nicht, was."
"Gut. Dann verbleiben wir so. Wir treffen uns am Samstag, du schaust, dass du dich weiterhin um Arbeit und Wohnung bemühst, und verzichtest bitte auf Shoppen zum Nulltarif und Schlägereien. Okay?"
"Klar."
"Dann bis Samstag."
Der Arbeitstag war viel zu stressig, um noch großartig über den ungewöhnlichen Verlauf des Gesprächs mit Sophie nachzudenken. Daran war nicht nur die Arbeit schuld. Auch und vor allem Anna-Katrin. Vor einem Jahr waren wir auf einem Seminar nach zu viel Alkohol am Abend im Bett gelandet.
Am nächsten Morgen fühlten wir uns unglaublich schuldig. Immerhin waren wir beide verheiratet, ich sogar noch Vater von zwei kleinen Kindern. Wir beschlossen, das als alkoholbedingte vorübergehende Unzurechnungsfähigkeit abzutun, unseren Ehepartnern nichts davon zu erzählen, und die Geschichte zu vergessen.
Um dann schon am selben Abend diesmal fast völlig nüchtern wieder miteinander in die Kiste zu steigen. Daraus entwickelte sich eine heftige Affäre, die wir nicht schafften, zu beenden, obwohl wir uns einig waren, dass wir das beide wollten. Erst vor drei Wochen hatte ich dann den Schlussstrich gezogen. Und es ging mir nicht besser.
Nun nagte das schlechte Gewissen, denn ich ...
... hatte meiner Frau weiterhin nichts gebeichtet, nicht mehr so akut an mir. Aber Anna-Katrin jeden Tag zu sehen und vor Sehnsucht nach ihr fast zu vergehen, war um einiges schlimmer. Es war nicht so, dass wir uns ineinander verliebt hatten.
Es war mehr wie eine Sucht. Nach dem Körper des anderen, nach diesem unglaublich aufregenden und verbotenen Sex. Den wir mal im Hotel, mal in ihrer Wohnung hatten, die nicht weit von unserem Büro lag, manchmal aber auch genau dort. Nämlich, wenn wir Überstunden machten.
Dann wurde der Aktenraum zu unserem Spielplatz, der ließ sich von innen abschließen. Meist waren dann alle Kollegen schon weg, aber die Putzfrauen fanden sich öfter einige Zeit vor ihrem normalen Arbeitsbeginn um acht ein. Wir stellten uns darauf ein.
Nicht immer waren wir so vorsichtig gewesen. Auch das hatte ab und zu den Reiz ausgemacht. Anna-Katrin behauptete zwar nach wie vor, nicht in mich verliebt zu sein, hatte allerdings schon mehrfach laut mit dem Gedanken gespielt, ihren Mann zu verlassen.
Die Art, wie sich mich dabei angesehen hatte, als sie mir dies mitteilte, ließ sämtliche Alarmglocken schrillen. Daraufhin kam ich vielleicht eine Woche nach dieser Eröffnung zu der Einsicht, dass ich Schluss machen musste, bevor die Geschichte völlig aus dem Ruder lief.
Wirkte sie enttäuscht? Nein, nicht wirklich, vielleicht sogar irgendwie erleichtert. Zunächst. Und dann... ging es los. Trafen wir uns viel zu oft, als dass es zufällig sein konnte im Büro, in der ...