Bewährung
Datum: 13.04.2024,
Kategorien:
Romantisch
... emotionale Achterbahnfahrt und Sophies Geschichten wirkten in uns beiden nach.
Schön war es in jedem Fall, wie das lange Kuscheln und Schmusen danach, bei dem wir dann irgendwann einschliefen.
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Wer Kinder hat, braucht keinen Wecker. Dass wir länger als gewöhnlich schlafen durften, lag an unserem Hausgast. Die sofort von Jonathan und Steffen in Beschlag genommen wurde. Sich bereits um das Frühstück kümmerte, als wir aufstanden und dazu stießen.
Die Kinder hatten ihr offenbar von unserer Sonntagstradition mit Pfannkuchen erzählt, die sie munter brutzelte, als wir uns verblüfft hinzugesellten. Es wurde schwierig, sie von den beiden Rackern loszueisen, denn die sahen für die Renovierungsarbeiten keine Vorrangigkeit.
Wir gingen nach Plan vor, und ich strich mit der Spezialfarbe, Elefantenhaut nicht unähnlich, über die am Vortag behandelten Schimmelstellen. Zu meiner Überraschung deckte die wirklich gut, würde aber wieder deutlich länger zum Trocknen brauchen als der Rest der Wände, an denen sich Sophie zu schaffen machte.
Gut, zur Malerin war sie nicht geboren. Ich zeigte ihr, wie man die Farbe am besten und gleichmäßigsten auftrug, als es doch etwas seltsam aussah, was sie dort produzierte. Wir kamen gut voran, und unterhielten uns durchgängig.
Am Anfang hauptsächlich über sie, ihren Bruder vor allem, den sie über alles liebte. Dann stellte sie ein paar unschuldige Fragen zu unserer Familie, und eh ich mich versah, waren wir bei Anette als Gesprächsthema ...
... gelandet.
"Eine tolle Frau", bemerkte Sophie. "Du liebst sie sehr, nicht wahr?"
Tat ich das? Ich fühlte wieder etwas, etwas war aufgebrochen. Etwas hatte sich aus dem Vergessen des Alltags gelöst, kam an die Oberfläche, seit diesem Wochenende. War es Liebe?
"Ich denke schon, klar."
Sie warf mir einen raschen Blick zu.
"Du denkst? Solltest du das nicht wissen?"
Ich seufzte unwillkürlich.
"Es ist nicht immer alles so klar, wie man sich das wünscht, oder vorstellt. Anette und ich... wie soll ich das erklären... unser Verhältnis war jetzt länger nicht mehr so innig wie zuvor. Wir haben... hatten uns irgendwie gar nicht mehr so richtig wahrgenommen..."
"So etwas Ähnliches hat mir Jochen von seiner Ehe auch erzählt", meinte sie nachdenklich. "Ich kann mir das irgendwie gar nicht vorstellen."
"Nun... das ist sicher nicht leicht. Jochen hat dir von seiner Ehe erzählt?"
"Ja. Ich kann gut zuhören. Er hat mir erklärt, dass nach einiger Zeit die sexuelle Anziehungskraft nachlässt. Es war einer der Gründe, warum er sich auf Affären eingelassen hat."
"Ja, so kommt es dazu. Das ist, glaube ich, normal. Man vergisst auch einfach, dass eine Beziehung nicht etwas Statisches ist, was so einfach existiert, sondern etwas sehr Dynamisches, wo man immer weiter investieren muss, um sie am Leben zu erhalten."
Sie nickte nur.
"Wir haben gerade erst wieder begonnen, uns anzunähern. Auch körperlich. Wie du ja gestern mitansehen musstest. Dafür möchte ich mich noch ...