Die Mitte des Universums Ch. 069
Datum: 28.04.2024,
Kategorien:
Verschiedene Rassen
... den Chor, die Musik, die Orgel und die Kerzen ... und das imposante Gebäude mit dem hohen Turm sowieso ..."
„Auf den Philippinen sind die Kirchen sicher beeindruckender als die beiden, die wir hier in der Stadt haben, oder? Die kleine Kirche, wo wir uns vorhin getroffen haben, ist ja eher bescheiden," wand ich ein.
„Ja, klar. Aber in der großen Kirche im Stadtzentrum will man keine Ausländer. Was natürlich bekloppt ist, gerade bei Katholiken ... naja, egal. Ich mag aber die schlichte Jesus-Figur hier in der Kirche die Straße runter. Sie erinnert mich an die in der bescheidenen Kirche bei meiner Oma auf dem Dorf," fügte sie noch an.
„Weisst Du, woran mich ein Kruzifix immer erinnert?! Hoffentlich bist Du aber nicht beleidigt ..." warnte ich sie.
Mavel sah mich voller Erwartung an.
„Woran denn?"
„An die weiblichen Fortpflanzungsorgane."
In ihr arbeitete es. So ganz schien sie nicht zu wissen, worauf ich hinauswollte oder ob sie lachen durfte.
„Naja, die Hände sind die Eierstöcke, die Arme entsprechend die Eileiter. Der Torso ist die Gebärmutter und die Beine sind die Scheide."
Als ob sie das erst einmal nachprüfen musste, sagte Mavel erst einmal nichts, sondern schien im Kopf die verschiedenen Teile noch einmal durchzugehen. Dann lachte sie:
„Naja, stimmt. Jetzt, wo Sie's sagen ... das ist ja 'n Ding. Apropos: Wollen wir los?"
Ihr ‚apropos' wäre als Überleitung vom Kirchenbesuch zu sinnlichen Genüssen im Missionarsstil fast perfekt gewesen. ...
... Oh, wie gern hätte ich gesagt, dass Mavel mit dieser Frage den monumentalen Akt ihrer Entjungferung eingeleitet hatte. Das Problem war aber, dass ich in einer knappen Stunde arbeiten musste. Und sie wohl sicher auch.
„Wann musst Du heute Nachmittag unterrichten?" fragte ich sie.
„Eigentlich erst halb sechs. Aber ich habe von halb Zwei bis halb Vier zwei Online-Stunden."
„Naja, ich habe von halb Vier bis halb Sechs Zeit. Soll ich kurz nach halb Vier zu Dir runterkommen?"
Sie lächelte und nickte: „Wär' schön."
„Ist Deine Periode vorbei?" fragte ich sie noch kurz.
Sie nickte wieder: „Schon seit vorgestern."
„Großartig."
Wir bezahlten vorn am Tresen, und draußen setzte sie sich wieder hinter mich auf mein Motorrad. Ich hatte zwar keinen Helm für sie, aber in unserer Kleinstadt waren fast nie Polizisten unterwegs. Während wir fuhren, sagte ich ihr noch einmal, dass ich es schön fand, sie leicht aufgedonnert zu sehen. Sie lachte und versprach, wieder einmal mit mir Mittagessen zu gehen. Sie schien in gelöster, heiterer Stimmung zu sein, und ich konnte es kaum erwarten, sie nachher in ihren Gemächern zu besuchen.
Die Schule war wie ausgestorben, als wir ankamen. Ich hatte nur eine Einzelschülerin, der ich Essayschreiben beibringen sollte. Sie war aber recht talentiert und machte sich auch gleich an die Arbeit, nachdem ich ihr ein paar Aspekte einer Filmrezension nahegebracht hatte. Dann überließ ich sie ihrem Schreibdrang und dachte wieder an Mavel, ihre ...