1. Am Berg


    Datum: 09.06.2024, Kategorien: Romantisch

    ... ihren Oberkörper. Mit einer anderen Blende verringerte ich die Schärfentiefe, so dass eine im doppelten Sinne scharfe Frau die Fotos dominieren würde, während die Berge nur schemenhaft im Hintergrund eine sehr verschwommene Kulisse bildeten. Wenn ich weitere Fotos machen wollte, musste ich nun meinen Standort verändern. Ich machte das. Ohne darauf zu achten, ob sie das merkte. Und sie bemerkte es, öffnete ihre Augen für einige Sekunden, sah mir tief in meine, lächelte und schloss ihre wieder. Zeit genug, um sie mit offenen, strahlenden Augen auf Zelluloid zu bannen, das seit langem kein Zelluloiud mehr war. Sie wusste die ganze Zeit, was ich tat.
    
    Und so schoss ich viele, viele Fotos, teils als Reihenaufnahme, damit ich später, wenn mir meine Geilheit beim Betrachten Ruhe dazu ließ, die besten auswählen konnte. Und diese Geilheit hatte mich jetzt schon ergriffen und ich öffnete, zuerst ohne es zu merken, zwischen den Aufnahmeserien meine Hose und befreite meinen harten Penis aus seinem Gefängnis. So erotisch meine Frau in diesem Moment aussah, so lächerlich musste ich aussehen, wie mir später klar wurde. "Pack ein, wir gehen weiter, ja?" sagte plötzlich das Miststück von meiner Frau zweideutig, immer noch mit geschlossenen Augen. Sie hatte mich mit Sicherheit nesteln gehört und wusste genau, was sich ihr bieten würde, wenn sie erneute die Augen aufschlüge. Aber das tat sie nicht. Und so packte ich wieder ein, was gerade die alpine Bergwelt erblickt hatte. Ein bisschen ...
    ... gefrustet, mehr aber erregt von der Situation und vom Wissen, Dutzende von erotischen Bildern auf einer kleinen SD-Karte gesammelt zu haben. Auf der noch viel Platz war. Und falls irgendwann nicht mehr, Ersatz steckte in meinem Rucksack bereit.
    
    Christine griff nach ihrem Shirt, zog es deutlicher langsam an als sie es kurze Zeit zuvor ausgezogen hatte, ohne dass ich ihr dafür Absicht unterstellen wollte. Aber ich bin ja auch ein guter, manchmal leichtgläubiger Mensch. Ich war noch am Anziehen meines beinahe komplett getrockneten Shirts und am Einpacken meiner Kamera, als Christine schon wieder ein bisschen Vorsprung gewonnen hatte. Ein letzter Blick zurück auf die Strecke, die wir gekommen waren, ließ mich kurz erschrecken. Circa zweihundert Meter hinter uns stapfte eine Gruppe Wanderer den Berg hinauf. Täuschte ich mich oder stand wirklich einer von ihnen mit ein wenig Abstand hinter den anderen auf dem Weg und hielt sich ein Fernglas vor die Augen? Vielleicht spielte mir auch mein erhitztes Gemüt einen Streich und ich malte den Teufel an die Wand. Diese Frau schaffte mich. Den Bergen wollte ich mich nicht beugen, aber meine Frau hatte deutlich mehr in der Hand als nur Steigungen und dünne Luft.
    
    Mein Pulsschlag war nun aus drei Gründen erhöht. Naheliegender Weise wegen der Anstrengungen des Bergwanderns. Dazu das spontane Blankziehen meiner Wander- und Lebensbegleiterin. Und schließlich die Entdeckung der uns nachfolgenden Gruppe, die eigentlich nicht übersehen haben konnte, ...
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