Der LKW Fahrer
Datum: 15.07.2024,
Kategorien:
Romantisch
... die ich jedoch kaum wahr nahm. Immer wieder sah ich Paul vor mir. Was wird er jetzt machen? Wird er mich auch vermissen? Und wieder und wieder liefen die Tränen aus meinen Augen.
Daheim bei den Vranströms angekommen baten sie mich in ihr Haus. Während die Frau verschwand, gab mir der Mann etwas zu trinken und versuchte im gebrochenen Deutsch von mir zu erfahren, was ich in Schweden wollte. Ich sagte ihm lediglich, dass ich mich von meinem Freund getrennt hatte und einen Neuanfang suchen würde. Doch so richtig glaubhaft schien es nicht zu klingen. In diesem Augenblick kam seine Frau auch wieder ins Zimmer und bat uns zum Abendessen. Dann zeigte sie mir das Gästezimmer und das Bad und verschwand. Sie hatte mir ein Nachthemd auf das Bett gelegt und gesagt, dass sie am anderen Morgen mit mir reden wollte.
Ich schlief diese Nacht tief und fest. Am anderen Morgen, es war schon 9.00Uhr, streichelte mir jemand über den Kopf. Es war Agnetha, die Frau, die mich gestern vom Bahnhof mitgenommenen hatte. "Komm, ich habe Frühstück gemacht", sagte sie. Als ich nach unten kam, war sie nur zu Hause.
"Wo ist ihr Mann? ", wollte ich wissen.
"Er ist in der Sprechstunde. Als Landarzt hat er viel zu tun. Sonst helfe ich ihm immer ein wenig, denn auch bei uns gibt es kaum gute Arbeitskräfte. Aber heute möchte ich nur für dich da sein."
"Haben sie auch Kinder?"
Agnetha schluckte nur und hatte mit den Tränen zu kämpfen. Sie sagte nicht's und streichelte nur über meinen Kopf. Dann ...
... ging sie aus der Küche. Stumm aß ich das leckere Frühstück. Als sie nach einiger Zeit zurück kam sah ich an ihren Augen, dass sie geweint haben muss.
"Wie heißt du eigentlich?", wollte sie von mir wissen.
"Lisa und sie sind Agnetha, wie ich es mitbekommen habe."
Sie nickte nur und sagte, "ja, ich bin Agnetha und mein Mann heißt Ole und es wäre schön, wenn du mich duzt. " Dann nahm sie mich an die Hand und wir gingen in die Natur. An einem wunderschönen sonnigen Fleck setzten wir uns und sahen auf das Wasser. "Hier habe ich mit meiner Tochter oft gesessen und mich mit ihr unterhalten."
"Jetzt nicht mehr, was ist mit ihr?"
"Sie ist vor ein paar Jahren tödlich verunglückt.", sagte Agnetha und begann zu weinen. Sie war ungefähr in deinem Alter und ihr beiden seht euch sehr ähnlich. Ich habe am Bahnhof gemerkt, dass du in Schwierigkeiten bist und darum habe ich dich mitgenommenen."
Ich nahm sie in die Arme um sie zu trösten. Dann begann ich mit meiner Geschichte, von meinem Leben vor und mit Pedro, von der Flucht und von Paul, den ich zeitlebens vermissen werde. Meine Odyssee durch Europa hatte Agnetha begeistert, doch als ich ihr erzählte, dass ich knapp 3 Millionen Euro Drogengeld bei mir trug wurde sie blass. Das musste sie unbedingt Ole erzählen.
Nach dem Abendessen saßen wir alle im Wohnzimmer. Ole war erschüttert darüber, was ihn Agnetha über mich erzählte. Er konnte es kaum glauben. Doch als ich ihnen das Geld zeigte waren beide wortlos. Sie konnten es ...