1. Männergespräch


    Datum: 21.07.2024, Kategorien: Hausfrauen

    ... nicht sicher war, ob sie ihrem Mann in seiner Gegenwart treu bleiben könnte. Dann könnte sie ihm ja gleich sagen, dass sie mit ihm schlafen will. Nein, sie würde niemals mehr mit ihm vögeln. Vielleicht ein paar Küsse und ein paar Streicheleinheiten? Auf keinen Fall mehr. Markus würde sich schon benehmen, davon war sie sich sehr sicher. Zumindest redete sie es sich ein. Er ist schließlich ein guter, nein, er ist ihr bester Freund. Ihr bester Freund würde doch nicht ihre Ehe in Gefahr bringen. Sie nickte zufrieden und überzeugt, als sie ihren Beschluss widerrief, auf das Treffen mit Markus in seiner Wohnung zu verzichten.
    
    Gut gelaunt saßen Sabine und Wolfgang am Frühstückstisch. Sie war froh, dass er sie offensichtlich nicht über ihr Treffen mit Markus befragen wollte, denn er sprach das Thema nicht an. Stattdessen unterhielten sie sich über die Aufgaben ihres Tages und Belanglosigkeiten wie das Wetter. Sabine bemerkte, wie ihr Mann sie längere Zeit ansah, ohne etwas zu sagen. Sie meinte eine Spannung zwischen ihnen zu bemerken, die sich entlud, als er sie fragte: „Na, Schatz, wie war dein Abend mit deinem Freund? Ich habe gar nicht mitbekommen, wie du nach Hause gekommen bist. Habt ihr euch gut amüsiert?" Und mit einem Grinsen auf dem Gesicht ergänzte er: „Muss ich mir etwa Gedanken machen?"
    
    Sabine sah ihn kurz fragend an und antwortete mit der einstudierten Erklärung, die sie sich unter der Dusche überlegt hatte: „Es war ein wunderschöner Abend. Wir hatten uns so viel ...
    ... zu erzählen. Schade, dass du nicht dabei sein konntest. Habe ich dir schon mitgeteilt, dass er in Hamburg praktizieren wird?"
    
    Wolfgang war es nicht entgangen, dass seine Frau nicht auf seine nicht ernst gemeinte Frage, ob er sich Sorgen machen müsste, eingegangen war. Er hatte eigentlich erwartet, dass sie diese mit einem Scherz abtun würde. Er wartete noch ein paar Sekunden, doch es kamen keine weiteren Kommentare mehr von ihr.
    
    Also antwortete er: „Ja, das hast du." Und in diesem Moment entschied er sich, ihr einen Denkzettel zu verpassen. Sie wusste, dass er ihren Ex-Verlobten nicht leiden konnte. Warum erklärte sie ihm nicht, dass er sich keine Sorgen machen musste? Wolfgang wurde ärgerlich. Er schnaubte, als er in die Offensive ging: „Dann willst du ihn ab sofort bestimmt öfter treffen, oder?" Sabine ging auf diese provokante Frage nicht ein, sodass Wolfgang weitersprach. „Weißt du?", und er legte eine kleine Kunstpause ein, um seiner folgenden Bemerkung einen hohen Wert beizumessen. „Ich habe gelesen, dass es für eine Ehe nicht gut ist, wenn die Frau oder der Mann einen nicht nur flüchtigen Kontakt zu ihrem oder seiner Ex unterhält. In der Studie, die ich dazu gelesen habe, bleiben Menschen vorrangig dann mit ihren ehemaligen Partnern in Kontakt, wenn sie sich weniger gegenüber ihrer eigentlichen Beziehung verpflichtet fühlen und einen Plan B auf Abruf haben wollen. In der Ehe exklusiv zu sein, bedeutet nicht nur körperlich treu zu bleiben, sondern dem Partner vor ...
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