Männergespräch
Datum: 21.07.2024,
Kategorien:
Hausfrauen
... kribbeln. Sie hoffte, er würde „Ja" sagen. Und als er als Antwort nur eine Uhrzeit nannte, war sie glücklich. „19 Uhr." Markus hatte sie zu sich bestellt, für 19 Uhr.
Plötzlich kippte ihre Stimmung. Ihr wurde von einem Moment auf den nächsten bewusst, dass sie Vorbereitungen traf, um ihrem Mann Hörner aufzusetzen -- falls sie dies nicht ohnehin schon getan hatte. Sie hatte sich wie eine verliebte Göre, wie eine läufige Hündin benommen. Sie hatte Markus mit der Frage nach einem Date gestanden, dass es für sie nur noch um das „Wann" und nicht mehr um das „Ob" gehen würde. Und mit der Nennung einer Uhrzeit war auch das „Wann" geklärt. Morgen Abend schon.
Sie hatte sich ihm aufgedrängt. Markus -- ihr platonischer Freund -- hatte sie doch so uneigennützig in den vergangenen Jahren im Kampf um die Rettung ihres Mannes unterstützt. Er hatte sich zu ihrem besten Freund entwickelt, einem Seelenverwandten. Nun war er dabei, ihr Freund mit Zusatzleistungen zu werden. Vielleicht auch mehr? Etwa eine Affäre? War er der Scharfrichter ihrer Ehe? Das wollte sie doch auf keinen Fall. Sie musste diese Entwicklung stoppen, bevor sie unumkehrbar wurde.
Erst als der Taxifahrer sie fragte, ob mit ihr alles in Ordnung wäre, realisierte sie, dass sie weinte und dabei ständig das Wort „Nein" vor sich hin sprach. Es schien, als ob sie die Folgen, die Konsequenzen ihrer physischen und geistigen Handlungen des heutigen Tages dadurch abwenden wollte.
Sabine beschloss erst einmal nichts zu ...
... beschließen. Sie war betrunken und es war schon sehr spät. Sie wollte erst eine Nacht über das Geschehene schlafen und für sich herausfinden, was sie überhaupt wollte, welches Risiko sie eingehen wollte und was sie bereit war, dafür als Einsatz aufzubieten.
Wenige Minuten später hielt das Taxi vor ihrem Wohngebäude. Sie zahlte den Fahrpreis und betrat leise ihre Wohnung. Im Flur zog sie sich bis auf ihre Unterwäsche aus und schlich sich ins Schlafzimmer. Wolfgang schlief fest und merkte nicht, wie sie sich neben ihn legte. Sie schaffte es nicht mehr, einen vernünftigen Gedanken zu fassen, so schnell war sie eingeschlafen.
Am nächsten Morgen war Sabine vor Wolfgang wach. Sie drehte sich leise zu ihm um und sah ihm beim Schlafen zu. Ein bekanntes Gefühl der Liebe und Zufriedenheit durchströmte ihren Körper, das allerdings binnen kurzer Zeit durch ein Gefühl der Schuld überlagert wurde. Erinnerungen an den gestrigen Abend kamen ihr in den Sinn. Es war ein nettes Treffen mit unverfänglichen Gesprächen gewesen. Dann aber hatte sie mit Markus wie mit einem Liebhaber geknutscht und ihn obendrein noch um ein Date gebeten. Ein Date bei ihm zu Hause. Sie beide allein in seiner Wohnung. War sie unterwegs, ihren Mann zu betrügen? Sie liebte ihn und wollte ihn nicht riskieren. Sie beschloss, das Date abzusagen. Ja, sie durfte heute nicht zu dieser Verabredung gehen. Markus würde ihre Beweggründe bestimmt verstehen. Welche Beweggründe? Sie konnte Markus doch nicht sagen, dass sie sich ...