1. Männergespräch


    Datum: 21.07.2024, Kategorien: Hausfrauen

    ... anderweitig. Wenn das für dich akzeptabel ist, dann ruf ihn jetzt an und sage ihm, dass ich dich begleiten werde, und frage ihn auch, ob er damit ein Problem hätte. Natürlich wird er damit ein Problem haben. Dann musst du entscheiden, ob du seine Bedürfnisse über die meinen stellst, ob sein Wohlbefinden mehr zählt als das meine, oder ob du ausschließlich mir als deinem Ehemann den absoluten Respekt entgegenbringst. Das bringt mich zur zweiten Möglichkeit. Diese ist aus meiner Sicht die zerstörendste für mich, zumindest anfänglich. Du entschließt dich, dein Date mit Markus nicht abzusagen und fährst in wenigen Minuten zu ihm hin. Dies würde das sofortige Ende unserer Ehe bedeuten, unabhängig davon, ob du heute Nacht mit ihm schläfst oder auch nicht. Sobald du unsere Haustür hinter dir geschlossen hast, werde ich meine Koffer packen. Aber glaube ja nicht, dass ich", und das nächste Wort betonte er stark, „dich verlassen werde. Nein, Sabine, in diesem Fall hast du mich verlassen und ich begebe mich dann nur auf die Suche nach einem neuen Leben.
    
    Die dritte Möglichkeit, die ich präferiere, ist die, dass du gleich -- in meinem Beisein -- Markus anrufst und ihm mitteilst, dass ihr euch weder heute noch jemals zu einem späteren Zeitpunkt wieder treffen werdet und ihr den Kontakt zueinander vollständig abbrecht. Keinerlei Kommunikation. Auch keine Weihnachtsgrüße oder ähnliche Lappalien. Falls ihr euch zufällig über den Weg laufen solltet, wirst du ihn nicht grüßen und nicht ...
    ... anschauen, sondern an ihm -- wie an jedem anderen wildfremden Mann -- vorbeigehen.
    
    Sabine, deine Bedenkzeit ist jetzt vorbei. Ich habe keine Lust mehr auf Spielchen. Triff deine Wahl. Ich hoffe inständig, du entscheidest dich für mich."
    
    Mit dem letzten Satz verlor Wolfgang seine Körperspannung. Er sackte in seinem Sessel zusammen. Er hatte alles gegeben, was er intellektuell und moralisch aufbieten konnte, um seine Frau und seine Ehe zu retten. Mit wässrigen Augen sah er Sabine an und erwartete Ihre Antwort.
    
    Sabine erwiderte seinen Blick. Sie sah einen Mann, der seine Karten ausgespielt hatte. Sie sah ihren Mann, ihren Ehemann, den Mann, den sie aus ganzem Herzen liebte und der sie liebte. Ihr wurde jetzt erst richtig bewusst, wie kurz sie davor stand, ihn für immer zu verlieren.
    
    Ohne ein Wort zu sagen, erhob sie sich, ging in den Flur und holte ihr Handy. Es war bereits nach 19 Uhr. Sabine sah, dass Markus einige Male versucht hatte, sie telefonisch zu erreichen. Sie hatte ihr Telefon auf lautlos gestellt und deshalb nichts von seinen Versuchen, mit ihr Kontakt aufzunehmen, mitbekommen. Sie wählte Markus' Nummer, schaltete den Lautsprecher ein und legte ihr Telefon auf den Wohnzimmertisch. Markus nahm nach dem zweiten Freizeichen das Telefonat an. Statt einer Begrüßung fragte er sie gereizt: „Es ist bereits nach 19 Uhr! Gibt es einen Grund, warum du noch nicht da bist? Ich hoffe, du hast unser Date nicht vergessen."
    
    Sabine antwortete sofort: „Markus, mein Mann hört ...