Der Hof Kapitel 07
Datum: 30.07.2024,
Kategorien:
BDSM
... sind, Du und ich? Guck nicht so ungläubig, ich meine das ernst. Wir haben beide in unserer Jugend lernen und lesen dürfen. Diesen Vorzug hat nicht jeder genossen. Wusstest Du, dass Elias mich vor ein paar Tagen nach Büchern gefragt hat, die er noch lesen kann -- neben seinen Schulsachen, wohlgemerkt. Das bleibt aber unter uns, Bengel!"
Felix konnte wieder nicht anders als ungläubig gucken. Sein Herr fühlte sich unzulänglich? Ihm gegenüber, der im Vergleich gar nichts konnte? Er senkte beschämt den Blick.
"Oje, belay that! Beziehungsweise: vergiss, was ich gerade gesagt habe. Elias wird es Dir an der Nasenspitze ansehen und ich hätte es wissen müssen. Aber es stimmt, leider. Elias hat sich knapp damit abgefunden, dass ich ein furchtbarer Klugscheißer bin, aber so wie wir beiden uns die Bälle zuspielen, da steht er daneben und fühlt sich schlecht. Deswegen doch auch der Waffenstillstand."
"Und jetzt kommen wir zwanglos wieder zu meinem ersten Thema, während wir uns beide überlegen, wie wir das Zweite anpacken wollen... wäre es nicht furchtbar langweilig, wenn das Leben einfach wäre? Also: ich wusste ja, dass ihr zwei eine besondere Beziehung habt, mir war aber nicht klar, dass sie so besonders ist. Mein Fehler. Du wirst selbstverständlich nicht ausgeliehen."
Felix atmete sichtlich auf, obwohl er versucht hatte, es nicht zu zeigen.
"Kein Grund für Deinen Dackelblick, Bengel. Elias würde es ohnehin nicht erlauben, und er hat in dieser Angelegenheit das letzte ...
... Wort. Aber ich muss natürlich den Frieden hier auf dem Hof bewahren. Kannst Du Dir vorstellen, dass Du, wenn Du Hilfe von einem der Jungen in Anspruch nimmst, ihn 'bezahlst'?"
Felix nahm sich einen Moment Zeit, bis er antwortete:
"Meister Niklas, das hört sich nach einer sehr guten Idee an. Das würde mir viel leichter fallen, glaube ich. Und mein Herr wird es hoffentlich auch akzeptieren können."
"Dann spreche ich gleich mit Elias, wenn er wiederkommt. Was das zweite Thema angeht: Wir beide verlängern den Waffenstillstand und klugscheißern nur, wenn wir unter uns sind. Vielleicht empfiehlst Du Elias das eine oder andere Buch, das Dich beeindruckt hat. Elias soll Dir die Bibliothek zeigen, dann siehst Du, ob wir es haben. Ich muss Dir natürlich nicht sagen, dass Du ihn nicht überfordern sollst, Du wirst aber feststellen, dass er durchaus belesen ist. Er spricht nur nicht gerne drüber."
Jetzt grinsten sie beide. Es gab nicht viel, über das Elias gerne sprach. Oder überhaupt.
"Geh duschen, danach nimmst Du den hinteren Eingang und wartest auf eurem Zimmer. Ja, ich weiß, dass Elias Dich anders angewiesen hat, ich sage ihm Bescheid. Ich schicke ihn Dir so schnell wie möglich und in so guter Laune wie möglich. Zieh schon los."
Nachdem er geduscht und sich die Zähne geputzt hatte, ging Felix durch die Gasse zwischen der großen Scheune und dem Stall zur Nordostseite der Gebäude. Diese war so etwas wie die Straßenfront, auch wenn hier garantiert schon lange nur noch der ...