Vormittags - Sexgeschichten

Vormittags

... umso interessanter fand sie es. Sie konnte sich der Geschichte nicht länger entziehen. Kai schrieb gut, es erregte sie, sie merkte, wie geil sie dabei wurde. Um nichts aber in der Welt, wollte sie dabei geil werden, sie wollte wütend sein, wütend auf ihren Mann, der sich erdreistet hatte, seine Sexfantasien so niederzuschreiben. Was sie nicht wollte, sollte er auch nicht bekommen! Anna bekam eine Ahnung davon, warum ihr sexuelles Druckmittel noch immer funktionierte, aber bei Kai anders, als sie sich das hätte sich ausmalen können. Er flüchtete vor ihr in seine Fantasiewelt und in was für eine Perverse.

Sie legte die Seiten beiseite. Sie wollte noch eine Nacht darüber schlafen, bevor sie Kai mit dem hier konfrontieren würde. Morgen Vormittag wäre der perfekte Zeitpunkt, die Kinder in der Schule und sie beide allein zu Hause. Ihre Kinder sollten das hier nicht mitbekommen, was für ein perverses Schwein ihr Vater doch war. Immer wieder nahm sie am Nachmittag den Text in die Hand und las darin. Es wurde nicht besser, je öfters sie das las. Ihre Wut richtete sich mehr und mehr auf sich selber. Wie konnte sie diesen verwerflichen Schund auch noch heiß und geil finden? Was war nur mit ihr los? Sie verstand sich selbst nicht mehr.

Und nun saß sie am Küchentisch, ihr gegenüber saß Kai. Neben ihr lag der Stapel des Ausgedruckten. Lautstark machte sie Kai Vorwürfe, fragte nach was das alles sollte. Eigentlich sollte es ein Streit werden, der alles wieder ins rechte Lot rücken ...

... sollte, doch Kai saß nur da mit gesenktem Kopf und hörte ihrem Monolog wortlos zu. Von ihm kam keinerlei Reaktion, außer einem roten Kopf. Was hätte er auch dazu sagen sollen? Seine Frau hatte ihn erwischt, leugnen zwecklos und jedes Wort, was er sagen würde, wäre eh falsch gewesen. Anna redete sich in Rage und wurde immer lauter.

Als letzten Ausweg für sich, sah sie nur noch eine Möglichkeit. Sie begann Abschnitte aus dem Porno vorzulesen. Je länger das ging, umso erregter und geiler wurde sie. Ja, es begann ihr Spaß zu machen, solch perverse Sachen über ihre Lippen kommen zu lassen. Je geiler und heißer sie wurde, umso schärfer und vorwurfsvoller wurde der Ton gegenüber Kai, er sollte ja nicht mitbekommen, wie es um sie stand. Das entwickelte sich alles vollkommen in eine falsche Richtung, so war das eigentlich nicht geplant gewesen. Es sollte kurz und heftig werden, Kai sollte bereuen und sagen, dass er das nie wieder machen würde und dann hätte sie erstmal für ein paar Wochen Ruhe vor ihm, den Strafe musste ja sein. Ja, so hatte sie sich das vorgestellt. Nun saß sie hier, wurde erregt und heiß und Kai machte einfach nichts.

Plötzlich hörte sie eine Stimme hinter sich, sie drehte sich um. Karin stand in einem kurzen Morgenmantel in der Balkontür mit einem Kaffee in der Hand. Sie lächelte sie schelmig an, offensichtlich stand sie schon eine ganze Weile so an der Tür. Sie musste alles mit angehört haben, man wie ist das peinlich. Es hätte nicht schlimmer kommen können. ...