1. Unvergessen: die "Klappe" der 80er


    Datum: 11.08.2024, Kategorien: Schwule

    ... diese Jahrzehnte, um zu kapieren, dass es verdammt einfach ist, eine devote Benutz-Sau zu sein, dass es aber verdammt schwer ist, ein würdiger Master zu sein. Vermutlich ist es gerade dieses Nicht-mehr-nachdenken-Müssen, was mich so an meiner Lieblings-Rolle als Devo-Sau reizt: Kopf zu, ausliefern, benutzen lassen und genießen.
    
    Doch der andere, der "Master", muss - wenn er kein Sado-Vollpfosten ist - seine Sinne in jeder Sekunde beherrschen, muss sensibel sein für alle Reaktionen seines vermeintlichen "Opfers", ohne sein "Opfer" auch nur ansatzweise spüren zu lassen, dass "der Master" im Grunde nichts anderes ist als der "Diener des Dieners".
    
    Wäre mir das doch bloß schon in den 80ern bewusst geworden, als sich dieser - mir damals noch als "gefährlich" erscheindende - Kerl meiner erbarmte! Ich möchte mir heute noch sonstwohin beißen, um mich für meine damalige Dummdusseligkeit zu bestrafen!
    
    Denn die Chance, so eine Begegnung in öffentlichen Klappen zu wiederholen, ist ja so gut wie gleich Null. Weil es keine mehr gibt. Wiederholung in Pornokinos? Wiederholung in Kerl-Saunen? Dank Pandemie gleich Null. Wiederholung auf Rastplätzen? Kleiner drei Prozent, denn selbst im Brasilianischen Regenwald wird nicht so brutal abgeholzt wie auf den Rastplätzen.
    
    Oder vielleicht Wiederholung durch Inserate im WWW? Ich habe ...
    ... sogar diesen Versuch nicht gescheut. Ich legte bei einem X-Nagetier ein Profil an, das klipp und klar beschreibt, wo meine Sehnsüchte liegen. Ergänzt um diverse Videos, die all mein Sau-Sein weidlich bebildern.
    
    Und nun bekomme ich täglich Nachrichten wie "Hi!", "Wie geht's?", "Auch geil?" oder "Deinen würde ich auch gerne mal blasen". Von Leuten, die weder ein Foto noch ein Video von sich online stellen, die meinen Profiltext nicht gelesen haben, die aber schon seit sieben Jahren auf dieser Nager-Plattform zugange sind.
    
    Damit dieser Beitrag nicht alleine in Frust endet, zitiere ich zum Schluss noch mal einen Absatz vom Anfang dieses Textes. Sieh dir die Fotos der Location an, in der und um die herum ich soviel Lust erlebt habe. Es gab tatsächlich damals solche Orte, an denen Männer männergerecht einfach hemmungslos rumsauen konnten! Cum And Go - was für ein Paradies! Das ganze WWW-Gedöns ist dagegen nicht mehr als ein Tamagotchi. "Solltest du aber auch optisch einen Eindruck dieser schon 1903 erbauten Location bekommen wollen, suche einfach bei Google nach Bildern vom "Bürgerhäuschen Eppendorf". Dort findet sich sogar noch ein Foto der Klappe, umrahmt von einem Bauzaun und garniert mit geklauten Einkaufswagen, kurz VOR dem Umbau im Jahre 2002 zum Bürgerhäuschen, so wie ich sie kennengelernt und genossen hatte." 
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