1. Die Göttin des Nylons


    Datum: 07.05.2019, Kategorien: Fetisch

    ... langen, schmerzhaften Schluchzern, aber eigentümlich still, fast geräuschlos. Die gepresste Pein schien in Wellen von ihrem Körper auszustrahlen, beinahe wie Radioaktivität. Er schluckte und drückte sie besänftigend. Was konnte man schon anderes tun, in so einer Situation? Außer, heimlich den Duft ihrer Haare in der Nase zu genießen. Shampoo und junger Frauenkörper.
    
    Nach ein paar Minuten beruhigte sie sich ein wenig, das krampfhafte Zusammenziehen ihres Körpers fühlte sich nicht mehr ganz so schlimm an. Schließlich zwang sie sich zu einem langen, zitternden Atemzug und blinzelte zu ihm hoch.
    
    „Tschuldigung", schniefte sie. „Ich... hab dein Hemd nass geheult."
    
    „Macht doch nichts." Er lächelte begütigend. „Besser."
    
    „J-ja." Ein Schauer durchrann sie. „Denke schon..."
    
    Sie hatte immer noch die Hände um seinen Nacken gelegt. Er hielt immer noch ihren Rücken. Ganz nett eigentlich, ging ihm durch den Kopf. Tatsächlich hatte er schon eine ganze Weile kein weibliches Wesen mehr so nahe an sich herangelassen. Seit Lines überstürztem Aufbruch nicht.
    
    Er sollte jetzt die Hände wegnehmen, das war ihm klar. Sie höflich fragen, ob er sie nach Hause fahren sollte. Und das tun, egal was sie antwortete. Sich hier in den Konflikten seines Sohnes zu verheddern, das konnte ihn nur in Schwierigkeiten stürzen. Mal ganz zu schweigen von dem, was sie Falsches von ihm denken konnte. Also auf keinen Fall nachfragen, was da los war.
    
    „Möchtest du darüber reden?", hörte er sich ...
    ... sagen. „Das hat sich ja böse angehört von hier unten."
    
    Sie seufzte müde und ließ ihn nun los. Auch er nahm die Hände von ihrem Rücken. „Das... war wohl meine Schuld", murmelte sie dumpf. „Ich -- ich habe mich blöd angestellt. Das geht mir oft so."
    
    „Wieso denn blöd?"
    
    „Philian wollte mir was schenken." Sie kicherte, ein herzzerreißendes Geräusch. „Ich...wollte es nicht. Das hat er nicht verstanden."
    
    „Was wollte er dir denn schenken?"
    
    Sie blinzelte und schluckte. „Unterwäsche", flüsterte sie dann.
    
    „Ach so?" Er blinzelte überfordert. Zum einen von der Vorstellung, dass sein gerade mal neunzehnjähriger Sohn Unterwäsche für ein Mädchen kaufte. Zum anderen vom Thema selbst. Das rührte einen Punkt an...
    
    „Schöne Unterwäsche." Sie rieb sich die Augen und sprach nüchtern, fast teilnahmslos. Roland fragte sich, ob ihr ganz klar war, was sie da sagte und wem sie gerade ihr Herz ausschüttete. Oder hatte er in ihren Augen die Rolle als Ersatzvater schon fest übernommen?
    
    „Und... die willst du nicht?", musste er einfach fragen.
    
    „Doch. Schon. Irgendwie. Aber... ach, Scheiße!"
    
    Erneut quollen Tränen aus ihren Augen. Schönen, sanften, braunen Augen, trotz des kläglichen Zustands, in dem sie war.
    
    „Weißt du was? Komm erst mal mit. Du siehst aus, als ob du dringend einen Kaffee bräuchtest."
    
    Roland schob sie im Arm in Richtung Küche. Sie trottete mit wie ein Roboter und schniefte, während sie sich über das Gesicht rieb. Er setzte sie auf einen der Barhocker vor der ...
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