Warum hat er Funken in den Augen?
Datum: 07.09.2024,
Kategorien:
Hausfrauen
... ihn mit dem fehlenden Geld in Verbindung zu bringen.
Hildegard übernahm die Leitung seines Verteidigungsteams. Sie recherchierte nach Strafverteidigern und fand einen Staranwalt, der kräftig Druck machte und die Behörden zum Einlenken brachte, bevor sie zur Verhandlung bereit waren.
Das einzige, was die Ermittler an Stephan festhalten ließ, war etwas, das gar nicht passiert war. Am Tag vor der Beurlaubung von Stephan hatte es eine Überweisung von drei Millionen Euro gegeben. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Leute des digitalen Sicherheitsteams der Polizei mehr als einen Monat lang ihre Tentakel in den Computern des Unternehmens gehabt und hatten eine, ihrer Meinung nach, todsichere Verteidigung aufgebaut um weitere Überweisungen zu unterbinden. Das Geld verschwand trotzdem.
Infolge ließ die Polizei, Stephans Firma ihn nach Hause schicken und die Ermittler nahmen seine Computer mit. Sie konnten keine Beweise finden, aber als Stephan keinen Zugang mehr zum Unternehmensnetzwerk hatte, gab es keine weiteren Diebstahlsversuche mehr.
Diese Indizien brachten den Richter dazu, ihn für schuldig zu erklären, wenngleich seine Strafe äußerst gering ausfiel: nur zwei Jahre bei minimaler Sicherheit.
Die Führungskräfte des Unternehmens entschuldigten sich bei ihm telefonisch, dass sie nicht zur Verhandlung erscheinen konnten, aber seine gesamte Abteilung war am ersten Tag anwesend. Hildegard saß bei ihnen und er erkannte, wie sie seine Assistentin Kali tröstete, als diese in ...
... Tränen ausbrach. Viele von ihnen kamen an anderen Tagen während der zwei Wochen des Prozesses wieder und saßen bei Hildegard. Kali war oft dort und wann immer er während einer Pause zurückblickte, sah er sie und Hildegard in ein Gespräch vertieft.
Nach dem Prozess hatte Hildegard mit ihrem Anwalt eine zweispurige Angriffsstrategie unternommen. Sie legten eine Berufung nach der anderen ein, um das Urteil aufzuheben. Die Staatsanwaltschaft wollten ihn wegen Fluchtgefahr einsperren und kämpfte dann um eine Fußfessel, aber sein Anwalt brachte ihn ohne Einschränkungen gegen Kaution frei, er durfte nur die Stadt nicht verlassen. Während der Einsprüche, arbeiteten der Anwalt und Hildegard an anderen Strategien, um die zwei Jahre auf eine kürzere Zeit zu verkürzen.
Eines Tages, als er alleine vor dem Gerichtsgebäude wartete, teilte ihm der Gerichtsvollzieher Herr Hansen mit, dass seine Haftstrafe herabgesetzt worden sei.
„Ihre Frau ist etwas besonderes", sagte Herr Hansen, „dieser Richter reduziert sonst nie die Strafen, aber meine Quelle, die heute Morgen an dem Treffen teilnahm, sagte mir, Ihre Frau sei wie eine Bulldogge. Sie erinnerte daran, dass Sie bei ihrem Verhör mitgearbeitet und nie um etwas gebeten haben. Sie zeigte auf, dass Sie bereit waren, einen Lügendetektortest durchzuführen, bis die Anklage ergangen war und es Ihr Anwalt gewesen ist, der das nicht zugelassen hatte. Sie hätten sogar zugestimmt, vor Gericht gestellt zu werden und auf der Stelle auszusagen. ...