Clara - Teil 1
Datum: 11.09.2024,
Kategorien:
CMNF
... wendet sie mir den Kopf zu und leise, mit Verzweiflung im Blick gesteht sie:
„Ich glaube, ich liebe sie.“
Ich bin nicht überrascht.
„Ich weiß.“, antworte ich und nicke leicht. „Ich auch.“
Ein etwas gequältes Lächeln schleicht sich auf ihr hübsches Gesicht.
„Was machen wir denn jetzt?“
Ich kann nur ratlos die Schultern zucken.
„Und was ist jetzt mit uns?“
Ein Flehen liegt in ihrem Blick. Als ein paar Meter vor uns eine Parkbucht auftaucht, fahre ich rechts ran und stelle den Motor ab. Seufzend wende ich mich Tina zu und schaue in ihre großen, blauen Augen, die mich erwartungsvoll anblicken. Als könnten wir die Gedanken des anderen spüren, fangen wir nach einer Pause beide vorsichtig an zu lächeln. Ich lege meine Hände auf ihre Wangen und sie schließt vertrauensvoll die Augen, als ich mich zu ihr beuge und unsere Lippen sich zu einem langen, liebevollen Kuss treffen, der alle Zweifel aus der Welt räumt. Als wir uns voneinander lösen, strahlt sie mich voller Zuversicht an.
„Egal, was sich mit Clara ergibt – ich liebe dich und daran wird sich nichts ändern.“, erkläre ich ihr.
Mit einem erleichterten Kichern legt sie die Arme um mich und ich drücke sie fest an mich.
„Ich liebe dich auch.“, flüstert sie mir ins Ohr. „Und ich vertraue uns.“
Ich halte sie an den Schultern und blicke ihr fest und ernst in die Augen.
„Du weißt aber schon, dass du jetzt ganz offiziell bi bist, oder?“
„Ach du Blödmann.“, entgegnet sie und wir lachen beide ...
... lauthals los.
Als ich den Wagen wieder in den Verkehr einfädle, fragt sie mich nachdenklich: „Aber was meinst du denn, was Clara überhaupt von der Sache hält? Denkst du, ihr geht’s genauso? Und kann sie sich sowas überhaupt vorstellen? Also eine Beziehung zu dritt?“
Nach einer Pause: „Will sie uns überhaupt wiedersehen?“
Das sind alles gute Fragen. Fragen, auf die ich leider keine Antwort weiß.
„Das werden wir wohl erst sehen, wenn es soweit kommt.“
„Hm …“ Nachdenklich spielt Tina mit einer ihrer Locken. „Ohje! Wir haben ja garkeine Nummer von ihr.“, stellt sie schockiert fest.
„Fuck - Stimmt.“
Enttäuscht lässt Tina den Kopf hängen.
„Ach nicht so schlimm.“, füge ich nach kurzen Nachdenken hinzu. „Sie weiß, wo wir wohnen. Und notfalls wissen wir auch, wo wir ihre Eltern finden. Sie wird uns schon finden, wenn sie uns wiedersehen will.“
Aufmunternd lege ich die Hand auf ihren Oberschenkel und sie lehnt ihren Kopf an meine Schulter.
Zuhause angekommen flitzt Tina schnell ins Bad, um auf die Toilette zu gehen. Als sie wiederkommt, hält sie strahlend Claras Unterwäsche in der Hand.
„Oh, hat sie die etwa auf dem Trockner vergessen?“, frage ich erstaunt.
Sie schüttelt den Kopf
„Lies mal.“
Sie drückt mir glücklich lächelnd einen kleinen Zettel in die Hand, der wohl mit einer Klammer an dem BH mit den Bienchen befestigt war.
In einer eleganten Handschrift ist darauf eine kurze Nachricht geschrieben:
‚Nein, ich hab mein Zeug nicht vergessen ;). ...