1. Julia


    Datum: 22.09.2024, Kategorien: Lesben Sex

    ... noch geilere Frau. Ich gönn sie dir. Euch die Wohnung. Bin überhaupt nicht eifersüchtig."
    
    Komische Frau. Dunkel erinnerte ich mich, dass sie damals schon irgendwie schräg drauf gewesen war. Auch Julia runzelte kurz die Stirn, war dann aber bemüht, die Sache unter Dach und Fach zu bringen, da noch weitere Anwesende kaufwillig schienen und mit ihr reden wollten. Deren Glück hielt sich in Grenzen.
    
    „Ja... ich könnte jetzt eure Details aufnehmen. Aber... ganz ehrlich, da haben gerade zwei schon den Zuschlag erhalten. Tut mir echt leid", wimmelte sie das nächste Pärchen ab. „Aber wir haben noch andere fantastische Angebote. Gar nicht weit von hier. Vielleicht etwas kleiner... aber wenn ihr nicht schon was angesetzt habt..."
    
    Zwei Tage später hatten wir tatsächlich den Kaufvertrag unterschrieben und das Geld auf den Weg gebracht. Julia musste wieder zu ihrem Team und so blieb ich mit meinem überschäumenden Glück allein, beziehungsweise konnte es nur mit Sammy und Jens teilen, die ebenfalls von der Wohnung begeistert waren.
    
    Und gleich mit Plänen für eine Einweihungsparty aufwarteten. Da verwies ich auf Julias Rückkehr. Im Gegensatz zu mir konnte sie den beiden durchaus Dinge abschlagen. Nun konnte ich tatsächlich weder ihren nächsten Besuch in Berlin, noch das Ende der Saison abwarten. Mit ihr die Wohnung einzurichten, umzuziehen, unser Leben richtig zu beginnen.
    
    Mit meinem Hauptgewinn. Nein, da hatte Beate falsch gelegen. Der Glückspilz war ich. Hatte die ...
    ... wunderbarste Frau der Welt. Bald ganz für mich. Sie sprach von ihren Plänen nach dem Radsport. Wollte in ihrem alten Beruf als Laborantin arbeiten, würde wahrscheinlich sogar problemlos einen Job in ihrem Ausbildungsbetrieb bekommen, da er ihrem Onkel gehörte.
    
    Wollte für unser Kind, für eine Möglichkeit der Adoption, genau das stabile Umfeld schaffen, was vermutlich Voraussetzung war. So einfach war es für ein gleichgeschlechtliches Paar in Deutschland nämlich immer noch nicht. Da hatten wir aus unserem Bekanntenkreis einige böse Geschichten zu hören bekommen.
    
    Wenn wir jetzt an den Abenden miteinander telefonierten, ging es nicht mehr um Sex. Nur noch um die gemeinsame, zum Greifen nahe Zukunft. Weitere Schlaglichter. Weitere Höhepunkte. Die Tour de France, wo ich komplett dabei war, ihr wie ein liebender Schatten folgte. Wo sie wirklich noch einmal glänzte, noch einmal alles heraushaute. Zwei Etappen gewann.
    
    Danach eine Woche Erholung für sie in Berlin. Lockere Runden mit befreundeten Fahrerinnen aus Berlin, von denen keine in den großen Profi-Teams fuhr. Ich hatte zu viel bei der Arbeit zu tun, sonst wäre ich wahrscheinlich mitgefahren. Ahnte nicht, wie sehr ich das bedauern würde.
    
    Ein Mittwoch. Es war halb sechs. Mein Handy klingelte auf der Arbeit. Eine unbekannte Nummer. Eine tränenerstickte Frauenstimme am anderen Ende. Die etwas sagte, was ich nicht begreifen konnte. Unfall. Verunglückt. Auf dem Weg ins Krankenhaus. Schwer verletzt. Sehr schwer verletzt. Nein. Nein. ...