1. Der Schmied


    Datum: 24.10.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... sicher war ich mir nicht. Ich machte einen Bogen darum.
    
    Dann traf ich auf einmal auf einen Trampelpfad. Kaum zu erkennen, aber er war da. Außerdem roch ich verbranntes Holz. Irgendwo in der Nähe mussten also Menschen sein. Ich suchte mir einen Baum, den ich jederzeit wiederfinden würde, und vergrub den größten Teil des Geldes, welches ich bei mir hatte. Nur drei Münzen behielt ich. Eine große, wertvoll aussehende und Zwei kleinere, von denen ich eine ganze Anzahl dabei hatte. Erst dann folgte ich dem Pfad und dem Geruch, der immer intensiver wurde.
    
    Wenig später trat ich auf eine Lichtung, in deren Mitte ein kleines, windschiefes Häuschen stand. Es war schon etwas älter, wurde aber, soweit ich das beurteilen konnte, immer wieder ausgebessert. Die verschiedenen Farben der Schindeln verrieten dies sehr gut. Link und rechts vor dem Haus waren zwei halbkugelförmige Aufschüttungen errichtet worden, aus denen der Qualm stieg, den ich schon zuvor gerochen hatte. Dazu war an der einen Seite des Hauses eine weit überstehende Überdachung gebaut worden, unter der jede Menge Holz aufgestapelt war, dessen länge und dicke immer etwa gleich war.
    
    Veit hatte mit erzählt das in den Wäldern Köhler zuhause waren. Zumeist einsame, wenig umgängliche Menschen, denen man nachsagte, dass sie mit dunklen Mächten in Verbindung standen. Nicht umsonst waren sie im dunklen Wald. Veit meinte dazu aber lachend, dass sie nicht wegen der dunkeln Mächte im Wald waren, sondern wegen der Bäume. In der ...
    ... Stadt hätten sie wohl kaum ihrem Gewerbe nachgehen können.
    
    Trotzdem hatte er gemeint, dass Menschen, die lange alleine im Wald lebten, sicher seltsam wurden oder es schon immer waren. Wer wollte sonst freiwillig dort hausen.
    
    Ich blieb einen Moment stehen und betrachtete die ganze Sache und überlegte mir, ob ich nicht auch dieses Mal einen großen Bogen darum herummachen sollte. Aber mein Innerstes entschied sich dagegen, denn ich fühlte mich einsam und wollte endlich mal wieder die Stimme eines Menschen hören.
    
    Gerade als ich auf das Haus zugehen wollte, ging die Tür auf. Ein vom Alter gebeugter Mann mit einem gewaltigen Bart trat aus der Tür und ging ohne Eile zu einem der beiden Holzkohlemeiler. Hier prüfte er anscheinende die Luftzufuhr und korrigierte diese ein wenig. Dann schlurfte er zum anderen Meiler und vergewisserte sich auch hier, ob alles in Ordnung war.
    
    Als er dies erledigt hatte, sah er einmal gen Himmel, schüttelte seine Kopf und ging zum Haus zurück. Er ging aber nicht hinein, sondern setzte sich auf eine Bank, die neben der Tür stand. Dort blieb er sitzen, ohne sich weiter zu bewegen.
    
    Ich dachte mir, dass dies der richtige Zeitpunkt wäre, mich ihm zu nähern. Ich konnte ja nicht wissen, das es bei ihm keinen guten Zeitpunkt gab.
    
    Ob er mich schon gleich sah, oder erst, als ich schon fast bei ihm war, kann ich nicht sagen, aber auf einmal schallte mir ein unmissverständlicher Satz entgegen.
    
    Keinen Schritt mehr weiter Junge. Ich habe nichts und ...
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