1. Der Schmied


    Datum: 24.10.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... auch wenn ich es nicht gewesen wäre, hätte ich nicht gewusst, was ich tun sollte. Ich stand alleine im Rücken der Soldaten und hätte mir höchstens einen Knüppel besorgen können. Aber ungeübt, wie ich war, hätten die Soldaten mich wahrscheinlich nicht einmal wahrgenommen. Und wenn doch, sicher nicht als Gegner.
    
    Die Lautstärke und Bedrohlichkeit der gewechselten Worte wuchs an, Fäuste wurden in die Richtung der anderen geschüttelt.
    
    Auch wenn ich es nicht glauben wollte, es musste zum Kampf kommen, es gab gar keine andere Möglichkeit mehr. Dies begann, als einer der Soldaten, auf einmal vorstürmte. Vielleicht hatte er sich einfach nicht mehr zurückhalten können, war in der Hitze der Spannung unvorsichtig geworden.
    
    Mit einem Schrei, den ich bis zu mir hörte, stürmte er los, kam bis auf zwei Schritte an die Gruppe um Vater heran, um dann seinen nächsten auszustoßen. Dieser war aber von dem Schmerz gezeichnet, den der fühlte, als Veit ihm die Mistgabel direkt in den Bauch rammte und ihn dann mit unheimlicher Kraft in die Höhe hob. Zappeln hing er in der Luft und sein Schrei endete abrupt, als der Dreschflegel von Mathes seinen Schädel traf und diesen zertrümmerte.
    
    Es herrschte für einen winzigen Moment Stille. Während die Forke von Veit wieder gesenkt wurde und der tote Körper von den Zinken rutschte und auf das Steinpflaster vor dem Haus aufschlug.
    
    Doch kaum kam der Körper zur Ruhe, brüllten die Soldaten auf und gingen jetzt gemeinsam vor. Ihr halber Ring schloss ...
    ... sich immer mehr und da sie kampferprobte Männer waren die zu allem entschlossen schienen wurde es jetzt für die Sechs fast aussichtslos. Trotz der immer größeren Enge schafften sie es der Forke und dem Dreschflegel geschickt auszuweichen, auch wenn einer von ihnen noch von dem Dreschflegel an der Schulter erwischt wurde. Er vor Schmerz auf, denn sein Schlüsselbein wurde sofort gebrochen. Aber das war dann gleichzeitig für sie das Signal, anzugreifen.
    
    Vater und die anderen wehrten sich tapfer und so manch einem der Soldaten wurden schwere Wunden zugefügt, drei sanken zu Boden und hauchten dort ihre Leben aus. Doch die Übrigen schafften dann, was sie von Anfang an gewollt hatten. Als einer meiner Brüder als Erstes zu Boden ging, war der Bann gebrochen. Es dauerte nur noch wenige Minuten, bis nur noch Vater und Veit, Rücken an Rücken dort standen und von dem Rest der Soldaten bedrängt wurden.
    
    Aber sie konnten nicht mehr gewinnen, obwohl sie noch einen kleinen Aufschub bekamen, als Mutter und die Mägde auf einmal aus dem Haus gestürmt kamen und mit dem Mut der Verzweiflung und langen Messern versuchten, den Männern Schaden zuzufügen. Dieses kurze Aufglimmen von Hoffnung versank sofort wieder, denn die Soldaten musste sich nicht sonderlich anstrengen, diese Bedrohung abzuwehren. Die beiden Mägde bekamen jeweils einen kräftigen Schlag auf den Kopf, Mutter sank tödlich von einer Axt getroffen zu Boden.
    
    Ich schrie auf, genauso Vater. Er sah seine Frau sterben und verließ aus ...
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