1. Der Schmied


    Datum: 24.10.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... blinder Wut seine noch einigermaßen geschützte Position. Wie ein Berserker schwang er seine Axt, traf damit den Arm eines Soldaten. Dieser blieb auf einmal stehen und konnte nicht glauben, dass sein Arm neben ihm lag. Daher nahm nicht wahr, wie ihn der zweite Hieb den Schädel spaltete.
    
    Aber genau in diesem Moment war Vater unvorsichtig geworden, seine Wut und Verzweiflung hatte ihn blind werden lassen. Schon seine nächste Bewegung blieb im Ansatz stecken, als die Klinge eines Beils seine Wirbelsäule durchschnitt. Seine Beine knickten unter ihm weg, und während seine Axt von ihm weg flog, fiel er auf seinen Bauch und blieb regungslos liegen.
    
    Veit kämpfte noch weiter, obwohl auf verlorenem Posten. Sein Kampfbrüllen erschallte über die Felder und die restlichen Soldaten töteten ihn langsam und grausam. Immer wieder brachten sie ihm neue Wunden bei, bis er immer schwächer wurde. Seine Arme waren zum Schluss so schwer geworden, dass er nicht einmal mehr die Mistgabel halten konnte. Sei fiel zu Boden und ich konnte das klappernde Geräusch hören, als der hölzerne Stiel auf den Steinen aufschlug. Dann sank er in die Knie, senkte den Kopf und ergab sich in sein Schicksal. Dies kam in Form einer Axt, die seinen Kopf von seinem Körper trennte. Beides fiel zur Seite weg und blieb auf dem Pflaster liegen.
    
    Was dann folgte, will ich hier nicht weiter erwähnen. Ich saß nur noch an einen Baum gelehnt, da und hörte später und in der Nacht die gellenden Schreie der Mägde und meiner ...
    ... Schwestern. Diese endete am frühen Morgen. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, trotzdem wurde es auf einmal heller. Ich war in einen Halbschlaf verfallen und hatte vollkommen verweinte Augen, als ich in Richtung Hof sah. Die übrig gebliebenen Landsknechte hatten jeweils zwei Ochsen vor zwei Wagen gespannt auf dem sich alles türmte, was für sie von Wert war. Auf dem einen diverse Dinge aus dem Haus, auf dem anderen unsere Wintervorräte. Anderes Vieh aus dem Stall hatten sie an die Wagen gebunden oder in Teilen auf dem Wagen verladen.
    
    Der helle Schein, der sich breitmachte, kam von einigen Fackeln, die sie an das Strohdach des Hofes hielten, welches sofort Feuer fing und bereits nach wenigen Minuten, fast vollkommen in Flammen stand.
    
    In dem Schein des Feuers zogen sie dann ab und nur wenig später war ich alleine. Obwohl die Gefahr vorüber war, blieb ich noch wie gelähmt sitzen. Ich konnte immer noch nicht fassen, was passiert war. Innerhalb eines Tages war meine ganze Existenz zerstört worden. Ich war alleine, denn ich wusste innerlich, dass dort auf dem Hof niemand mehr sein würde, der sich um mich kümmerte.
    
    Das Feuer war fast heruntergebrannt, als ich mich doch mit wackeligen Beinen und gesenktem Kopf aufmachte, um zu sehen, was ich noch tun konnte. Irgendetwas Brauchbares musste noch vorhanden sein.
    
    Schon wenig später stand ich auf dem Vorhof und spürte das harte Steinpflaster unter meinen Füßen. Die Toten lagen noch vor den Überresten des Hauses, welches fast nur ...
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