Der Schmied
Datum: 24.10.2018,
Kategorien:
Sonstige,
... Rea, die ohne Erfolg ihren Dolch einsetzte. Sie hatte nicht die Kraft einen gezielten Stich zu führen. In nur kurzer Zeit war sie genauso gefesselt wie ich und wurde zu mir geschliffen.
Wie einen alten Sack ließ man sie neben mich fallen. Sofort brüllte der eine mich an ob noch mehr Leute im Haus seien und hielt mir dabei ein Messer an die Kehle. Lügen hätte mir nicht gebracht und so sagte ich ihm, dass nur noch meine Mutter auf dem Dachboden wäre. Sie hätten es sowieso herausbekommen.
Seltsam kam mir nur vor, dass sie uns nicht gleich getötet hatten. Aus Erzählungen wusste ich, dass sie normalerweise so vorgingen. Gefangene waren nur Ballast.
Der eine durchsuchte das Haus, fand meine Mutter, ließ sie aber da wo sie war. Ich glaube, sie hatte nicht einmal erkannt, wer da zu ihr gekommen war. Dann kam er wieder herunter und ging wachsam in die Schmiede. Währenddessen hob der andere mein Schwert auf und sah es sich genau an. Zuerst das Schwert, dann mich und dann wieder die Waffe. Man sah sofort das er ein geübter Kämpfer war, denn er ließ es sofort gekonnt durch die Luft kreisen das es leise pfiff. Es war zwar nicht das Beste, was ich je gemacht hatte, aber immer noch mehrfach besser als die anderen aus normalem Stahl. Dünner und leichter, dafür aber wesentlich härter und biegsamer. Dann schlug er damit gegen einen Pfosten und trieb eine große Kerbe hinein. Selbst als er es auf einen Stein unseres Kamins schlug, war kaum ein Schaden an der Klinge festzustellen. Nur ...
... das bekannte Sirren hing in der Luft. Der zweite Mann kam mit einigen normalen Waffen aus der Schmiede und bekam leuchtende Augen, als er das eine sah. Er prüfte es genauso wie sein Kumpel.
Dann sahen sie mich beide an und der eine fragte ruhig aber entschlossen: Woher habt ihr das? Selber gemacht? Ich nickte nur kurz und sah ihm dabei fest in die Augen. Dann unterhielten sich die beiden leise, ohne mich aus den Augen zu lassen. Dann nahm der eine einen Stuhl und setzte sich uns gegenüber, legte das Schwert auf die Knie, während der andere durch die Tür verschwand.
Ich wusste nicht, was los war, doch ich war noch am Leben und das war für mich schon so was wie ein Wunder.
Draußen war der Kampflärm fast zum Erliegen gekommen, nur der Widerschein von Feuer drang durch einige Ritzen der Fensterläden herein und tauchte unser Gegenüber in flackerndes Licht. Einige Zeit später trat sein Kumpel wieder ein, gefolgt von einem Harnisch tragenden dritten. Er ging wortlos auf den vor uns Sitzenden zu der sofort aufsprang und ihm das Schwert mit gesenktem Kopf überreichte. Er sah es sich noch gründlicher an als die beiden vorher. Dann ließ er es sinken und kam auf uns zu. Dunkle, fast schwarze Augen sahen mich an und versuchten in meine Seele zu sehen.
Dann hielt er die Klinge an meinen Hals, sodass er anfing zu bluten. Ich erwartete nun den tödlichen Streich und war zugleich verwundert, wie ruhig ich dabei war. Ich hatte abgeschlossen mit dem Leben.
Die gleiche Frage von ...