Ungewöhnliche Orte der Lust
Datum: 10.11.2024,
Kategorien:
Sonstige,
... Patrizia in der Gruft stehen blieb. "Ich habe ja mit vielem gerechnet, aber damit nicht!", flüsterte mir Patrizia zu und ich schüttelte mit meinem Kopf.
"Nein, wirklich nicht. Wer hätte das ahnen können!"
In diesem Moment kam Crissy zurück, trug einen prächtigen Mantel über ihrem Arm, der denen der Burgherren gleichkam, geschnitten ähnlich einem Haus- oder Bademantel. Danach sah sie mich auffordernd an und mir war klar, was sie von mir wollte.
Eine Umkleidekabine brauchte ich nicht dafür, um mich umzuziehen. Als ich Stück für Stück meine Klamotten ablegte, kam es mir unwirklich vor, und als ich nackt vor Crissy stand, schämte ich mich nicht. Crissy sah mich für einen winzigen Moment von oben bis unten an, trat danach hinter mich und half mir in den Mantel. Danach trat sie vor mich, schloss ihn mit einer breiten Schärpe in der Taille, führte mich ohne ein Wort zu einem der freien Stühle, vor dem ein weiches Kissen lag. Hier setzte ich mich auf die gepolsterte Sitzfläche, legte Arme und Hände auf die Armlehne, umfasste mit den Fingern das Ende und lehnte mich zurück, hob dabei meinen Kopf und versuchte herrschaftlich wie möglich auszusehen. Crissy schien es zu gefallen. Sie sah auf mich herunter und ich meinte zu erkennen, wie eine einzelne, kleine Träne in ihren Augenwinkeln glitzerte.
Danach drehte sie sich um, ging zu Patrizia und beide sahen mich aus der Entfernung an.
"Ist es nicht ein wunderbares Bild!", meinte Crissy mit verzückter Stimme und Patrizia ...
... pflichtete ihr bei. Anscheinend machte ich meine Sache gut und fühlte mich prächtig.
"Einmalig, ich werde es nie vergessen!", meinte sie und lächelte sanft in meine Richtung. "Schade das man es nicht festhalten kann!", meinte Crissy verbittert doch Patrizia war anderer Meinung.
"Warum nicht?", fragte sie und zog ein Handy aus einer Tasche ihres Kleides. Normalerweise hatte es nichts auf dem Mittelalterfest zu suchen, war verpönt, es bei sich zu tragen. Es gehörte nicht dahin. Patrizia hatte sich nicht davon trennen können, ein Glück für uns.
Crissy lächelte Patrizia an, die es anhob und ein erstes Bild von mir machte, wie ich auf dem Sessel thronte. Mehrere Bilder solo von mir folgten aus anderer Perspektive während Crissy die Weihrauchschälchen in Glut versetzte. Ein starker, zuerst penetranter Duft des Harzes waberte durch den Raum, und als er mich erreichte, musste ich husten. Ich hatte ihn in der Kirche nie gemocht, jedenfalls nicht in dieser Fülle, doch ich gewöhnte mich schnell daran. Es wurde zu einer Erinnerung die ich lange mit mir rum trug und wahrscheinlich nie vergessen würde.
Crissy war bald mit ihren Vorbereitungen fertig, kam zu mir herüber und stellte sich vor mich hin. Ich konnte nicht hören, ob Patrizia Fotos machte, sah jedoch aus dem Augenwinkel, wie sie von einem Platz auf einen anderen ging und gelegentliche Blitze aus ihrer Richtung aufleuchteten.
Ich konzentrierte mich alleine auf Crissy, die mich von oben herunter anstarrte. Wie in Zeitlupe ...