Der Prototyp Teil 05: Theaterbesuch
Datum: 15.11.2024,
Kategorien:
Transen
... Danach rollte sie das Trockengerät zu mir und stellte es auf meinen Kopf ein. Ich erfuhr, dass die Pflanzenfarbe leider etwas aufwändiger in der Anwendung sei -- diese müsse 20 Minuten unter Wärme einwirken und danach werde das Ganze nochmals wiederholt. Ich bekam einen Stapel Frauenzeitschriften hingelegt und wurde meinem Schicksal überlassen. Nach 20 Minuten wurden die Haare durchgewaschen und danach die Haarspitzen geschnitten. Danach wiederholte sich die Prozedur der Haarefärbens wieder von vorne. Puh, das dauerte ja ewig -- jetzt verstand ich Markus Aussage, dass er froh sei, das nicht selber machen zu müssen. Nach dem letzten Waschdurchgang begann Doris meine Haare mit speziellen Lockenwicklern einzudrehen, die angeblich eine ganz tolle Wirkung hätten. Auch dieser Vorgang war sehr mühsam, schließlich musste jede Haarsträhne extra eingerollt und mit einen Gummiband fixiert werden.
Danach wurde ich mit einem weiteren Stapel Zeitschriften unter die Trockenhaube gesetzt. Am Anfang empfand ich es noch als unangenehm, aber ich gewöhnte mich schnell an das Gefühl des warmen Luftstroms der sich um meine Haare bewegte. Nur die Geräuschkulisse war sehr störend, da waren die modernen, lautlosen Trockengeräte eindeutig bequemer. Nachdem ich die Zeitschriften durchgeblättert und erwartungsgemäß nichts Lesenswertes gefunden hatte drückte ich am Handy herum und machte auch ein Selfie von mir unter der Trockenhaube. Dieses sendete gleich an Markus und bekam gleich zurück „Spinnst ...
... total? Was soll der Blödsinn?" Jetzt ärgerte ich mich schon wieder über ihn. So eine Spaßbremse! Da genoss man mal wie ein Mädchen so richtig verwöhnt zu werden und dann fällt ihm nichts Besseres ein? Das kam postwendend zurück „Nur weil du lieber als hässliches Entlein herumläufst brauchst mir nicht den Spaß verderben. Ich find das echt geil hier". So, dass saß, hoffentlich war er nicht allzu sauer auf mich.
Schließlich entfernte Doris das Riesengerät von meinem Kopf und begann die Lockenwickler zu entfernen. Nachdem sie mich frisiert hatte, konnte ich das Ergebnis all der Mühen erblicken -- es war umwerfend. Aus dem Spiegel sah mich eine Prinzessin an. Ich bedankte mich überschwänglich und begabe mich zur Rezeption. Wie nicht anders zu erwarten, war die Rechnung beträchtlich aber für das „Einmal im Leben" war das Programm schwer in Ordnung gewesen.
Als ich dann zuhause ankam, machte er ein sehr eigenartiges Gesicht, das ich zunächst nicht deuten konnte. Er meinte zunächst etwas steif „gut schaust Du aus..." Schließlich erfuhr ich, dass die richtige Patrizia niemals die Pflanzenfarbe gewählt hätte, weil diese zu lange dauern würde, und das Eindrehen der Haare sowieso „voll unnötig" wäre. Jetzt bekam er aber eines drüber „Du hast mir nicht mehr gesagt, als das ich Doris vertrauen solle. Genau das habe ich gemacht. Wenn Du genaue Vorstellungen hast, musst Du diese auch äußern und nicht nachher sagen, dass ich alles falsch gemacht habe". Nun war er etwas eingeschnappt und ...