Nachhilfe
Datum: 04.12.2024,
Kategorien:
Romantisch
... denken, sondern das Jetzt genießen."
Was wir taten, uns küssten, streichelten, engumschlungen einfach nur dalagen. Trotzdem war der Abschied hart. Unglaublich hart. Für beide. Sie würde sicher schon etwas später, als mit Svenja verabredet, ankommen.
Die sich tatsächlich bereit erklärt hatte, für die Familie zu kochen, damit Ramona länger bei mir bleiben konnte. Ihr erklärt hatte, dass sie für uns beide alles tun würde, um uns Freiräume zu schaffen. Sie hätte auch noch gesagt, vielleicht hätte sie ja irgendwann mal was von unserer Dankbarkeit. Besonders von meiner.
Oh, dieses kleine Luder. Den Sinn dahinter hatte Ramona natürlich nicht verstanden. Nur, dass ihre Tochter über sich selbst hinauswuchs. Einen entscheidenden Schritt in Richtung Erwachsenwerdens tat. Ja, das war wohl so. Nur, dass sie da wahrscheinlich selbst einen weiteren entscheidenden Schritt plante, bei dem ich eine prominente Rolle spielen sollte.
Verflucht, was so ein lockerer Spruch doch alles auslösen kann. Dabei war ich mir immer noch nicht sicher, ob sie das alles ernst meinte, oder einfach nur Spaß am Spiel mit mir hatte. Weil Elmira am Mittwoch einen Termin hatte, tauschten wir die beiden Tage, also würde ich am Donnerstag Andrej und am Mittwoch dafür Svenja unterrichten.
Umso besser. So konnte ich wenigstens auch Ramona früher wiedersehen. Zwei Tage ohne sie waren noch erträglich. Ja, was war jetzt eigentlich los? Direkt verliebt, so wie ich das kannte, war ich immer noch nicht. Aber ...
... mit Sucht hatte Ramona das Phänomen schon recht treffend beschrieben. Genauso war es bei mir auch.
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Dementsprechend aufgeregt war ich am Mittwoch, als ich dort an ihrer Haustür stand. Svenja machte mir auf. Sie mochte ja eine exzellente Schauspielerin sein, aber das Strahlen zeigte mir sofort, dass es gut gelaufen war. Auch die schnell hinzueilende Ramona, die sich wenigstens noch eine Begrüßung abholen wollte, bevor wir Svenjas Zimmer verschwanden, machte einen sehr zufriedenen Eindruck.
"Na, du platzt doch gleich. Was ist es geworden?"
"Ja, weißt du, als mir die Alte das Ding gereicht hat, hat sie keine Miene verzogen. Da habe ich schon gedacht, Scheiße, war wohl doch nicht so gut... Aber dann habe ich draufgeguckt... schau her."
Sie reichte mir die Klausur. Deutlich weniger rot, als auf der letzten, so viel war klar. Und darunter standen...
"Sechs Punkte. Das ist unglaublich. Wow. Das hätte selbst ich dir nicht zugetraut. Komm her, du", bot ich ihr meine Umarmung an.
Die sie sofort annahm. Fast ein bisschen zu willig. Und die sie fast ein bisschen zu lange ausdehnen wollte. Ach, was soll's, verdient war sie in jedem Fall.
"Wunderbar. Jetzt das nur noch aufrechterhalten, weiterarbeiten, und du kommst zum Ende des Schuljahrs auf die fünf Punkte."
"Hast gelesen, was sie drunter geschrieben hat?"
Nein, da war ich noch nicht zu gekommen. Da stand:
"Du hast große Fortschritte gemacht. Weiter so! Ein großes Lob an dich, und denjenigen, der dafür ...