1. Nachhilfe


    Datum: 04.12.2024, Kategorien: Romantisch

    ... neue Waschmaschine abbezahlen. Danach können wir dich meinetwegen zur Fahrschule anmelden."
    
    "Das ist ganz lieb von dir Mama, aber so wichtig ist mir das gar nicht. Die Dinge, die ich mir wünsche, kosten gar nichts. Ich will dich einfach nur glücklich sehen. Und dass Tom dir und mir ganz lange erhalten bleibt. Uns beiden unsere Wünsche erfüllt."
    
    Fuck. Was für ein gerissenes Stück. Das war ja kaum zu glauben, wie doppelzüngig sie das Gespräch genau in die von ihr gewünschten Bahnen lenkte. Das Mädel war siebzehn. Ramona hatte Recht. Mit allen Wassern gewaschen.
    
    "Du überrascht mich im Moment am laufenden Band. Jetzt wirst du wirklich langsam erwachsen", gab Ramona zurück.
    
    Verflucht. Sollte ich ihr doch langsam was sagen? Ach, vermutlich genoss sie es nur, mich aufzuziehen. Ich entschloss mich aber in diesem Moment, ihr nicht auch noch Bälle zuzuspielen, wie ich das gerade getan hatte. Themenwechsel.
    
    "Deine Mutter hat mir erzählt, dass du gerne mit uns einen gemütlichen Abend haben würdest? Heute nicht auf Achse?"
    
    "Nö, morgen erst. Ja, fände ich gut. Ich würde dich gerne besser kennenlernen. Wo du doch hier zur festen Einrichtung wirst. Uns allen alle Wünsche erfüllst. Möchtest du das nicht?"
    
    "Ich habe das schon zu deiner Mutter gesagt, ich halte das für eine ausgezeichnete Idee. Ich habe auch einen Film mitgebracht. Wobei ich jetzt nicht wusste, was ihr so mögt, bei euch habe ich noch keine rumstehen sehen."
    
    "Wir leihen meist welche aus, dann auch nur ...
    ... welche, die wir alle vier gucken können. Also hauptsächlich Kinderfilme, Zeichentrick und so. Wieso, was hast du mitgebracht?", fragte Ramona neugierig.
    
    "Nun, es ist eigentlich ein Erwachsenenfilm..."
    
    "Oh, geil, ein Porno?", ließ Svenja mal wieder ihr altes, vorlautes Ich an die Oberfläche.
    
    "Nein, ein Liebesfilm. Nennt sich "Die Geliebte des französischen Leutnants". Kennt ihr den?"
    
    Beide schüttelten den Kopf.
    
    "Ein Klassiker, mit Meryl Streep und Jeremy Irons. Wirklich ganz toll gemacht, das Buch, auf dem er basiert, ist von einem meiner Lieblingsautoren, John Fowles. Auf den ich allerdings erst durch diesen Film aufmerksam wurde."
    
    "Na, das klingt doch toll. Du überraschst mich immer wieder, Tom. Dass du einen Liebesfilm mitbringst... hätte ich nun wirklich nicht erwartet", meinte Ramona mit einem hintergründigen Lächeln.
    
    "Bist du damit auch einverstanden?", wandte ich mich an Svenja.
    
    "Klar. Können wir gerne gleich nach dem Abendessen anschauen. So, ihr Süchtigen. Dann lasse ich euch jetzt mal allein", meldete sich Svenja ab.
    
    Ah. Endlich allein. Der Aschenbecher wanderte auf den Tisch. Gut. Erst einmal dieser Sucht frönen. Für ein paar Sekunden dachte ich noch an Svenja, und ob ich ihrer Mutter etwas über die Hintergründe ihrer Kommentare mitteilen sollte.
    
    Dann wischte ihr Blick beim Rauchen alle Gedanken an irgendetwas anderes, als gleich mit ihr im Bett zu liegen, aus. Ich wurde schon unter diesem Blick hart, soweit dies meine relativ enge Jeans ...
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