Pauline, weitere Eingewöhnungen
Datum: 01.01.2025,
Kategorien:
BDSM
... herum. Verachtung und Kopfschütteln.
5. Kapitel: Ende
Das letzte Kapitel des Buches hat zwei verschiedene Versionen. In der ersten wurde nur geschildert, dass O nach Roissy zurückkehrt und dort von Sir Stephen verlassen wird. Das zweite Ende lautet sehr viel absoluter: ''Als O sah, dass Sir Stephen sie verlassen würde, wünschte sie sich den Tod. Sir Stephen erteilte seine Zustimmung.''
Jahre später verfasste die Autorin einen abweichenden Schluss. Das 1969 erschienene Kapitel ´Rückkehr nach Roissy´ stellt eine Fortsetzung der Geschichte der O dar. Darin wird O erneut in das Schloss gebracht. Am Schluss erscheint die Polizei, die Sir Stephen wegen Mordes sucht. O wird anschließend von der Leiterin erklärt, dass sie nun frei sei. So sie wolle, könne sie jedoch auch bleiben.
Für mich, denke ich beim Schreiben, käme, wenn überhaupt, nur die letzte Version in Frage, denn auch bei aller unterdrückten Lust, von der ich noch immer nicht weiß, wohin und wie tief sie mich führen wird, kann ich mir nicht vorstellen jemals so abhängig zu sein. So abhängig, dass ich mir den Tod wünschen würde. Abhängig von jemandem oder etwas.....
Einordnung und Hintergrund
Der Roman stellt die Frage nach dem Verhältnis von Liebe und Unterwerfung beziehungsweise der freiwilligen ´Aufgabe des eigenen Willens´. Alle Vorgänge werden ohne Erzählerkommentare aus der Perspektive der Heldin geschildert, deren Innenleben so auf subtile Weise geschildert wird, ohne dass ihr Verhalten moralisch ...
... bewertet oder anhand konventioneller Maßstäbe erklärt würde.
Ja, ich verstehe warum Monique mich so mit der >O< verbinden will, denn auch ihr ist es wichtig, dass ich mich selber und von mir aus willig in alles gebe. Meinen eigenen Willen völlig aufgebe und mich ganz ihren Wünschen und Spielen übergebe. Für sie ist alles, auch Thorsten, ein Mittel zum Zweck. Wer ist also mein wirklicher Eigentümer?...Uppps!...der Eigentümer der Sklavin Pauline?...Thorsten? Monique?...oder ich, die ich mich mit meinem Wunsch verschenkt habe und es immer weiter mit mir treiben lasse?
Berühmt ist eine Vergewaltigungs- und Folterszene, in der sie beim Anblick der abgenutzten Pantoffeln ihres Geliebten daran denkt, ihm bei nächster Gelegenheit neue zu beschaffen. Der essenzielle Kontrast zu geläufigen Schemata von sadomasochistischer Literatur besteht darin, dass O sich bewusst und freiwillig in ihre Rolle fügt. Denn nichts geschieht, ohne dass sie zuvor ihr Einverständnis gibt, und sie bezieht gerade aus dieser formalen Unterwerfungssituation neues Selbstbewusstsein.
Ist das bei mir so, überlege ich und muss dem in Vielem zustimmen. Nicht was die Details angeht, wie ich benutzt und geformt werde, aber etwas in mir verlangt so sehr danach, egal wie sehr ich mich dafür auch mal schäme oder diesen Zug an mir auch schizophren verachte. Aber im Großen und Ganzen stimmt es: ICH habe am Anfang danach gefragt und darum gebettelt und ICH trage immer wieder dazu bei mit meinen eigenen Fantasien und ...