1. Der Anfang


    Datum: 05.01.2025, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... blaues Shirt an“.
    
    Ich erstarre wieder… „er kann mich hier sehen“ schießt es durch meinen Kopf, „er beobachtet mich!“. Ich schau über meinen Laptop in den Wald hinein und lasse meinen Blick weiträumig von links nach rechts schweifen, „unmöglich dort etwas auszumachen“ sage ich mir, Hinter jedem Busch hinter jedem Baum könnte jemand stehen, ein normaler Maschendrahtzaun grenzt unseren Rasen von dem dichten Wald ab.
    
    Ich versuche mir einzureden, dass ich Panik haben müsste „er sieht mich!!!!“ aber ich weiß nicht warum, ich bleibe ruhig und bin im Gegenteil eher neugierig. „Neugierig??“ analysiere ich mich selber… „warum?“.
    
    Nunja, Ich bin von Natur aus eine sehr abenteuerlich veranlagte Person. Mainstream-Urlaub mag ich nicht, ich stehe eher auf Abenteuerurlaub. Früher, vor den Kindern sind wir immer jedes Jahr 2 mal für 3 Wochen nach Südamerika, Thailand, Asien gereist, nur mit einem großen Rucksack und unseren Wanderschuhen bewaffnet.
    
    Aber jetzt mit 2 Kindern im Alter von 6 und 7 Jahren bestanden die letzten 7 Jahre Abenteuer aus Windeln, einkaufen, Haus putzen. Das Leben ändert sich aber die Veranlagung nie. Auch ist mein Mann häufiger auf Dienstreisen. Man kann also sagen, das ich in den letzten 7 Jahren irgendwie komplett abenteuerlos gelebt habe. Kein Nervenkitzel, keine Anspannung.
    
    Soll das hier ein Ausgleich sein? Frage ich mich. Bin ich deshalb so angespannt, aber nicht wegen einer möglichen Angst sondern wegen dem was sonst noch passieren wird? Nunja Angst ...
    ... brauche ich nicht zu haben, das weiß ich. Mein Mann arbeitet für eine international tätige Firma, die Alarmsysteme verkauft. Unser Haus ist auf dem neuesten Stand. 4 Kameras stehen insg. vor unserem Haus, eine beobachtet rotierend oberhalb des Wohnzimmers direkt den Wald. Ferner haben wir eine Alarmanlage einen 2 Meter hohen Drahtzaun und einbruchsicheres Glas. „Nein“ sage ich mir, ich bin hier sicher wie nur sonstwas. Mir kann nichts passieren.
    
    „Höre ich da in meinem Inneren wieder diese leichte stimme, die früher diese Sicherheit komplett abgelehnt hat?“. „Wie konnte ich mich so ändern, oder habe ich mich nur gezwungenermaßen angepaßt?“.
    
    Ich schwelge in Überlegungen, als eine weitere Mail eintrifft. Ich schaue sie an und öffne sie direkt.
    
    „ich bin neugierig, du auch?“
    
    Ich lächle, warum weiß ich nicht. Vielleicht wegen dieser Frage, die viel von der Anspannung nimmt. Bevor ich mehr darüber nachdenke schreibe ich zurück
    
    „wer bist du und was willst du?“
    
    und klicke auf senden.
    
    Gespannt warte ich auf eine Antwort und irgendwie spüre ich den Reiz eines kleinen Abenteuers. Mach ich hier etwas verbotenes? Was verwerfliches? Sollte ich die Polizei rufen? „Ping“ Maileingang.
    
    „Ich beobachte dich und bin neugierig auf dich“
    
    Auf mich, ich lächle kurz und wieder schreibe ich zurück
    
    „und was willst du?“
    
    Ping, Maileingang
    
    „ich möchte das du dein Shirt ausziehst“.
    
    Mein Anspannung kehrt zurück und ich lese den Satz 5 mal. „Was ist das für einer“, denke ...