1. Coronazeit - der Freibadbesuch


    Datum: 20.01.2025, Kategorien: CMNF

    ... dringend nötig gewesen. Doch so fehlte jetzt jeder Sichtschutz. „Macht, was Ihr wollt, wir gehen jetzt ins Wasser“, sagte Ben und griff sich Kevin. Die Mädchen folgten missmutig.
    
    Rund um das große Sportbecken sahen die vier auf den Bänken viele Kleiderstapel. Die meisten Badegäste hatten sich direkt hier ausgezogen, sich kurz unter der offenen Brause am Übergang zur Liegewiese abgeduscht und waren ins Wasser gesprungen. Nach dem Schwimmen zogen sie sich schnell, je nach Typ, unter dem oder ohne Handtuch ihre nassen Badesachen aus, trockneten sich ab, und zogen sich an. Dass sie dabei für kurze Augenblicke ihre intimen Stellen zeigten, störte niemanden.
    
    Die sportlichen Schwimmer, die täglich ihr Programm durchzogen, machten das schon immer so, auch schon vor Corona. Es war kein großes Ding, außer wenn zu viele Kiddies mit muslimischem Hintergrund auf einmal da waren. Dann wurde es manchmal etwas stressig. Aber die kamen nur, wenn die Sonne knallte und es richtig heiß war. Heute war es 18 Grad „warm“ und bewölkt. Die sportlichen Schwimmer blieben unter sich und die Wachmänner passten auf. Eigentlich war das Sicherheitspersonal dazu engagiert worden, um auf die Einhaltung der Hygienevorschriften zu achten – zum Aufpassen auf die abgelegten Klamotten waren sie aber zu gebrauchen.
    
    Kevin, Alexandra, Ben und Nathalie standen nun vor einer noch leeren Bank. Die Jungen begannen ihre Sachen bis auf die Badehosen auszuziehen und auf die Bank zu legen. „Mit Badehose und ...
    ... Mundschutz seht Ihr beide zum Schießen aus“, kicherte Nathalie. „Bei Euren Masken sieht niemand, dass Ihr vor Scham rot werdet, wenn Ihr Euch hier vor allen Augen umziehen müsst“, konterte Kevin. „Ihr glaubt doch nicht, das wir hier für Euch und alle anderen einen Striptease hinlegen werden“, stellte Alexandra erbost fest.
    
    Die Jungen versuchten nun die Mädels mit Engelszungen zu überreden, sich nicht so zu haben und doch noch mit ihnen ins Wasser zu gehen.
    
    Die vier Jugendlichen waren mitten in ihrer spielerischen Diskussion, als sie ihre Nachbarin, Frau Müller-Kasswinkel auf sich zukommen sahen. Sie trug keinen Mundschutz. „Hallo“, grüßte sie freundlich, „genießt und verteidigt Eure zurückgewonnene Freiheit, wieder Sport trieben zu können.“ Der Blick der vier fiel sofort auf den unübersehbar großen Ansteckbutton an ihrem T-Shirt „Gib Gates keine Chance“.
    
    Ihre 37-Jährige Nachbarin war bis jetzt eigentlich immer eine sehr umgängliche und zurückhaltende Person gewesen, musste aber während des Lockdowns wohl zu viel Zeit im Internet verbracht, und sich dort eine Filterblase eingefangen haben. Letzten Samstag stand sie mit einem Pappschild neben den anderen Durchgeknallten auf dem Marktplatz. „Covid 19 Lüge – gebt uns unsere Grundrechte zurück!“
    
    Frau Müller-Kasswinkel zog sich ihr T-Shirt über den Kopf. Sie trug nichts drunter. Die Jungen bekamen große Augen. Ihre Brüste waren nicht ohne. Sie drehte sich weg, kramte ihr Bikinioberteil aus der Jute-Tasche und legte es sich an. ...
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