Lina ist Wieder Da
Datum: 30.01.2025,
Kategorien:
Fetisch
... wollte. Das fiel meinem Zuhälter, dem Torro, auf, und als Strafe ließ er meinen Finger mit einem stumpfen Messer abschneiden und die Wunde ohne Betäubung zusammennähen.«
»Echt?«
»Ja. Echt. Da bist du sogar dankbar, wenn du gezwungen bist, den ganzen Tag auf nuttigen Absätzen rumzulaufen und dich zehn- bis zwanzigmal am Tag vorne und hinten ficken zu lassen. Den Finger hat er mir sogar als Souvenir mitgegeben. Warte mal!«
Lina nahm die Zigarette in den Mund, ging in die Hocke und öffnete ihren Koffer. Sie hielt ein kleines Einmachglas hoch, wo ihr amputierter Finger in einer gelblich-durchsichtigen Flüssigkeit lag.
»Das ist für die Ewigkeit gemacht. Perfekt konserviert. Aber Annähen geht leider nicht mehr. Im Glas ist Formaldehyd. Das Zeugs hat der Torro immer Griffbereit, weil er auch ein paar Köpfe seiner ermordeten Feinde darin aufbewahrt um seine Villa damit zu schmücken.«
Sie reichte mir das makabre Glas, damit ich es näher studieren konnte.
»Was heißt A?« fragte ich. Auf dem konservierten Finger war der Buchstabe A tätowiert.
»Guck mal!« Lina ballte ihre linke Faust (oder was davon übrig war). Auf Zeige- bis Ringfinger standen die Buchstaben P, U und T.
»Da stand mal ‚puta'. Das heißt soviel wie ‚Nutte'. Ein typisches Branchentattoo. Ich habe auch andere. Guck mal hier am Hals. Rechts steht ‚Torro' - also mein Zuhälter oder Besitzer. Und links ‚La rubia' - mein Künstlername, also die Blonde. Auf dem Strich in Cartagena gibt es gar nicht so ...
... viele echte Blondinen. Obwohl ich ja auch mit etwas Wasserstoffperoxid nachgeholfen haben.«
»Dachte ich mir. Ich habe dich nicht als ganz so hellblond in Erinnerung.«
Ich gab ihr den abgetrennten Finger zurück, und sie beugte sich kurz um ihn wieder sorgfältig in den Koffer zu packen.
»Nee, das ist nicht meine natürliche Haarfarbe. Aber denen kann's gar nicht blond genug werden. Blond ist sehr gefragt drüben.«
»Wieso lässt du dir so'n Scheiß tätowieren?«
»Naja... Die meiste Zeit war ich vollgekokst. Und ich hatte ein paar hässliche Narben und ganz primitive Knasttattoos, die ich unbedingt zudecken wollte. Aber eine Wahl hatte ich nicht wirklich. Ich zeig dir mal meinen Rücken.«
Lina drehte sich um.
»Bist du so lieb und ziehst mir den Reißverschluss runter?«
Ich war so lieb. Lina schlüpfte aus ihrem Kleid und trug nur noch ihren Tanga. Auf ihrem Rücken war in der ganzen Länge vom Nacken und fast bis zum Arsch ein stehender, kräftiger Mann mit Stierskopf abgebildet. Vor ihm kniete eine nackte, blonde Frau, die dabei war, seinen Riesenschwanz zu lutschen.
»Das soll ich sein auf dem Tattoo. Und ich weiß, dass ich in der Situation nicht besonders intelligent aussehe. Das ist aber nicht so leicht, wenn man einen Schwanz im Mund hat. Das weiß ich aus Erfahrung.«
»Und was heißt hier... ‚Entrada trasera'?« fragte ich und deutete auf den geschwungenen Schriftzug unter der Zeichnung.
»Ach so, ja. Dieser Zuhälterhumor! Das heißt Hintereingang. Ein Hinweis ...