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Interview einer Schlampe (Autor 3)
Datum: 25.05.2019, Kategorien: 1 auf 1,
... gegenseitig trotzdem Unbekümmertheit vor. Sie beschlossen einen gemeinsamen Spaziergang zu machen und bei diesem fragte Jens Marlene, was sie zu diesem Loki sage. "Ich weiß nicht", antwortete Marlene, "so ganz war ich da nicht mehr bei der Sache, aber jetzt wo du die Frage stellst, sie hat nie von diesem Loki erzählt. Vielleicht wollte sie es auch für sich behalten." "Kann dieser Loki nicht auch eine Einbildung Marias sein?", bohrte Jens weiter, "nach diesem Schock des Verlustes die Hilfe ihres Unterbewusstseins um aus dieser seelischen Krise zu kommen." "Nein, nicht bei Maria", lachte Marlene auf, "ich kenne niemand, der so scharf analysiert, so fest auf der Erde steht wie sie." Jens fragte nicht weiter nach, dennoch fand er die Sache eigenartig. Als die Zeit des Abschieds kam, platzte es doch aus Marlene heraus. "Ich habe Angst", raunte sie Jens zu, "ich fühle mich wie eine Taucherin die in ein für sie unbekanntes verlockendes Gewässer eintaucht und nicht weiß, ob sie wieder zurück an die Oberfläche kommen will." "Dann soll das Wissen meiner Liebe zu dir, dir beim Auftauchen helfen", versuchte Jens optimistisch zu klingen, "außerdem können wir ja telefonieren, ein Anruf und ich bin bei dir." Marlene versuchte zu lächeln, konnte es nicht verhindern, dass sie zu heulen begann, während sie Jens nachwinkte. Sie hatte wirklich Angst, Angst sich in der Welt Marias zu verlieren, Angst sich in Maria endgültig zu verlieben, Angst vor die ...
... Wahl zwischen Maria und Jens gestellt zu werden. "Drei Wochen", sagte sich Marlene vor, während sie die Stufen zu ihrer Wohnung hochstieg, "es sind nur drei Wochen." Jens hatte ähnliche Gedanken, während er über die Autobahn heimwärts fuhr, auch er hatte Angst Marlene zu verlieren vor allem daher, da er nicht wusste, wie er es verhindern könnte. Auch das Wetter passte zu seinen trüben Gedanken, graue Regenwolken verdunkelten die untergehende Sonne, machten die Dämmerung noch dunkler. Der einzige Vorteil war, dass wenig Verkehr war, Jens daher seinen Gedanken nachhängen konnte, das Lenken des Wagens automatisch erfolgte. Weit vor im tauchten plötzlich die Rücklichter eines Wagens auf. "Stell dir vor das ist Marlene und du willst zu ihr", sagte sich Jens und trat auf das Gaspedal. Langsamer als erhofft näherte er sich dem Wagen vor ihm, freute sich, als er in der immer stärker werdenden Dunkelheit langsam die Umrisse des Wagens erkannte. "Gleich Marlene, gleich habe ich dich", freute sich Jens und wurde wenige Sekunden später enttäuscht, denn der Wagen vor ihm begann zu blinken und verließ die Autobahn bevor Jens ihn erreichte. "Hör endlich auf solche dummen Spielchen zu spielen", warf sich Jens vor, "was hat eine Verfolgungsjagd mit Marlene zu tun, nämlich nichts." Dennoch konnte sich Jens eines unguten Gefühls nicht erwehren, versuchte sich wie Marlene zu trösten, betete sich wie ein Mantra vor: "Drei Wochen, es sind nur drei Wochen!"