Ein unerwarteter Segeltörn Teil 02
Datum: 14.03.2025,
Kategorien:
Erstes Mal
... das nur einbilden? Sie blickte in Richtung Bug und beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. Sie schaute geradeaus aufs Meer und überlegte, wie sie reagieren sollte. -- Was wollte sie? Was fühlte sie? War sie bereit, ihn näher kennenzulernen, ihn dichter, an sich heranzulassen? Wollte sie sich jetzt darauf einlassen, alles unter der Voraussetzung, dass sie sich nichts eingebildet hatte? Sie zweifelte, dass sie schon bereit wäre, den Weg einzuschlagen, nachdem, was damals geschehen war. Sie ärgerte sich darüber, dass sie jetzt an das erinnert worden war, was sie eigentlich vergessen wollte.
Sie segelten weiter nach Südwesten und machten an einer Muring, einer festmontierten Boje für Yachten, im Walton Channel fest. An diesem Abend kochte Thomas für sie ein Gemüsecurry und bereitete aus Naturjoghurt und einigen frischen Früchten einen Nachtisch. Er entkorkte eine Flasche Wein und stellte passende Gläser auf den Tisch. Zufrieden mit seinem Ergebnis, rief er die Geschwister: „Essen ist serviert!"
„Wow!", staunte Helena.
„Er ist ein Künstler!", stimmte Melanie zu und warf ihm ein verschmitztes Lächeln zu. „Deine Künftige kann sich glücklich schätzen."
Er errötete und zu seinem Glück, ging keiner weiter auf die Bemerkung ein. Sie setzten sich an den Tisch und genossen das Mahl.
Helena und Thomas verabredeten, dass sie erst am nächsten Abend die Kojen wechseln wollten. Sie erledigten eine Katzenwäsche und legten sich hin.
Thomas und Melanie lagen auf ihren Kojen von ...
... ihren Schlafsäcken bedeckt. Sie blickten an die Bootsdecke. Beide schwiegen. Beide hatten die Bilder der letzten Nacht vor Augen, Bilder der Geschehnisse an genau diesem Ort. Er holte Luft und hob an, zu sprechen.
„Bevor du etwas sagst", sagte sie leise, „wir werden das Spiel von gestern nicht wiederholen. Es ist etwas sehr Schönes gewesen. Es muss aber etwas Einmaliges bleiben und wir sollten es auch so in Erinnerung behalten. Wenn meine Schwester hiervon etwas mitbekommen hätte, dann würde es dir vermutlich sehr schwer fallen, sie davon zu überzeugen, dass du eigentlich an ihr interessiert bist. -- Außerdem glaube ich nicht, dass wenn wir es wiederholen würden, es den gleichen Reiz hätte. Oder?"
„Ich verstehe, was du meinst."
„Lass uns heute nur ein wenig lesen und du schaust die nächsten Tage, ob dir meine Schwester zugetan ist."
„Ja, das klingt vernünftig."
Beide holten ihre E-Book-Reader hervor und begannen zu lesen. Er blickte zu ihr hinüber und fragte grinsend: „Wenn dein Buch dich langweilt, könnte ich dir etwas Spannenderes ausleihen."
„Hast du keine Lust, deinen Krimi weiter zu lesen?"
„Es ist nur ein Angebot. Ich könnte derweil auch die Zeitschrift lesen, die ich dabei habe."
„Um was ginge es denn in dem Buch?"
„Es ist eine Geschichte, in der die Eltern eines Geschwisterpaares vor einigen Jahren gestorben sind."
„Das klingt aber traurig."
„Es geht ja noch weiter. Die ältere Schwester bekommt mit, dass ihr Bruder eine Ausbildung ...