EWK 04 - Kontakaufnahme
Datum: 21.03.2025,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... aus der Nachbarschaft" kam es ein wenig frustriert von ihr "Seit der Scheidung von Ralf, bin ich für die meisten eine Lesbe und das ist der Grund wieso die Ehe in die Brüche gegangen ist. Die Wahrheit ist, ich habe in den letzten Monate nur was mit Frauen angefangen. Bin also Bi. Poly, jedenfalls im Moment, bin ich nicht!" und sie ging weiter
Wir schwiegen die nächsten Minuten und dann hielt Maria an "Warst du schon mal hier?"
Ich schüttelte den Kopf und schaute mich genauer um. Wir waren irgendwo im Wald, weiter oben am Hang vermutetet ich, aber nicht wirklich weit weg von den nächsten Häusern. Der Mischwald war dicht, der Boden war trocken und uneben, Sicht hatte man keine. Zwischen den Tannen, Birken und kleinen Buchen wuchsen Brombeeren und andere Sträucher. Der Wildwechsel war nur breit genug für eine Person, aber verlief fast parallel zum Hang. Ich konnte außer uns, niemanden hören oder sehen. Laufen gehen würde ich hier nicht, die Gefahr auf die Schnauze zu fallen, war hoch.
"Kann mir nicht vorstellen, dass ich hier schon mal war!" sagte ich dann. Mich nervten die Mücken und das Getier, was um uns herumflog. Ich würde nie ein Outdoor Fan werden, dachte ich mir
"Komm mir einfach nach" forderte sie mich auf und bog vom Weg ab "Aber sei leise, man wieß ja nie!"
Was zuerst wie eine durchgehende grüne Wand erschienen hatte, hatte Lücken und führte auf einen noch kleineren Trampelpfad. Nach ca. 10 m war der zu Ende und wir schauten durch ein paar ...
... Haselnusssträucher zu unseren Häusern runter. Jetzt erst viel mir auf wie angenehm kühl es hier im Wald war. Die Luft war nicht so stickig, wie die 100 m weiter unten im Neubaugebiet. Ich musste mich ein wenig orientieren, wir standen etwas versetzt zu unserem Haus.
"Ralf hat mich einmal mitgenommen" fing Maria an "Wir waren spazieren und er bog vom Waldweg ab und ging in die Büsche. Zuerst dachte ich, er wollte Spaß haben. Einen BJ oder einfach nur bisschen vögeln. Aber als er tiefer und tiefer in den Wald ging und zielstrebig diesen Platz fand, wusste ich, dass es mehr auf sich hatte. Damals hing hier im Baum ein Segeltuchsack"
Sie deutet auf eine Hainbuche. Ein Ast war abgebrochen und bot sich als Halterung für einen Sack ziemlich perfekt an. Ihr Blick schweifte über die Wiese vor dem Wald und blieb dann an mir hängen "Hättest du was dagegen, dass ich dich küsse?"
Zwar hatte ich nicht mit der Frage gerechnet, aber Lust hatte ich trotzdem. Ich grinste sie an "Wie komme ich zu der Ehre? Lass dich aber nicht aufhalten!"
Sie machte den Schritt auf mich zu, strich mit dem Handrücken gefühlvoll meinen Arm entlang, beugte sich vor und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. Ich hatte etwas mehr erhofft, aber es war ja der erste Kuss, sagte ich mir
Maria löste sich von mir, streichelte verliebt über meine Wange und wand sich dann relativ abrupt den Häusern zu. Merkwürdig, fand ich. Hätte sie versucht mich zu verführen, dann hätte ich garantiert nicht nein gesagt. Entweder hatte ...