EWK 04 - Kontakaufnahme
Datum: 21.03.2025,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... sie eine andere Idee oder .....
"Als wir damals hier standen, holte Ralf ein Fernrohr aus der Leinentasche und montierte es auf einer kleinen Halterung, die an einem Baum festgemacht war. Er wollte nicht mit mir die Sterne ansehen, denn er richtete es auf das Haus mit der hohen Tanne" sie zeigte auf ein Haus 3 Plätze neben uns "Damals wusste ich nicht, wer dort wohnt. Es waren die Schmidts, erklärte mir Ralf. Ein Ehepaar in eurem Alter. Ohne viel zu sagen, forderte er mich auf, durchzuschauen. Ich war baff, ich konnte die Obstschale auf dem Tisch im Esszimmer sehen und erkannte Bananen und Trauben"
Sie schwieg für einen Moment "Ralf erklärte mir, dass er die Schmidts beobachte, weil die ihm suspekt wären. Er holte sein IPhone raus und machte es an dem Fernrohr fest. Heute weiß ich, dass das man das Teil ein Digiskope nennt"
"Bitte glaub mir, er hat mir nie gezeigt, was für Bilder er macht. Er wollte mir nur zeigen, was für ein Kerl er ist. Glaube ich!" sie sah mich bittend an
"Und wann war das?" Was mir Maria hier erzählte führte unsere Überlegungen zum Teil ad absurdum.
"Letztes Jahr im Frühling. Ich weiß noch, dass die Büsche blühten!"
"Aber das Bild auf unserem Tisch wurde nicht von hier gemacht! Das muss von weiter drüben gemacht worden sein. Oder aus unserer Hecke raus. Lass uns mal schauen, ob es her noch so einen Spannerplatz gibt!" überlegte ich laut
Maria blieb stehen und schaute mich nur an "Du glaubst mir, dass ich kein Voyeur bin, ...
... bitte!"
Auf die Idee war ich gar nicht gekommen. Das der Fotograf kein Mann, sondern ein Pärchen war. Aber nein, Maria war nicht so falsch. "Maria, so wie ich dich bis jetzt erlebt habe und was ich von dir weiß, sehe ich nicht, dass du so falsch bist!" Sagte ich ehrlich
"Danke!" Tränen standen in ihren Augen "Das ist mir wichtig!"
Ich umarmte sie. Wir standen einfach für ein paar Minuten so da. Ihre Brust hob uns senkte sich während sie ihren Kopf auf meine Schultern legte. Als Maria sich gefasst hatte nahm ich sie bei der Hand und wir gingen auf den Wildwechsel zurück. Ich schaute ihr in die Augen "Geht es dir jetzt besser?"
"Danke" und wieder hauchte sie mir einen Kuss auf die Lippen. Ich war es, die diesen Moment der Vertrautheit, beendete und los ging. Mir war gar nicht aufgefallen, dass wir Händchen haltend unseren Weg suchten, als wir einen weiteren Pfad fanden, der runter zum Waldrand führte. Es war ein ähnlicher Platz, dieses Mal hinter einem Weißdorn. Wer auch immer sich hier eingerichtet hatte, hatte sich genug Platz geschaffen, um hier zu sitzen und genau auf unser Haus zu schauen. Wie oft wohl Ralf hier oben gesessen hatte?
"Ich kann mir nicht vorstellen hier später am Abend hin zu finden! Aber er schaut von hier direkt auf unser Hause" staunte ich
"Du hast das Bild nicht dabei" fragte Maria
"Nein. Wieso?" was wollte Maria überprüfen
"Ich glaube nicht, dass das Bild von hier oben gemacht wurde. Zu steil, man sieht nicht euer Sofa" fand Maria. Ihre ...