1. Thao II - Teil 05


    Datum: 28.05.2019, Kategorien: BDSM

    Es wurde leichter
    
    Aneliese hatte schon seit drei Tagen den Eindruck, dass sich bei ihrer Freundin etwas verändert hatte. Sie schien in allem lockerer geworden zu sein, war gut drauf und hatte keine weitere depressive Phase durchlebt. War Xena schuld daran? Nein. Am Montag hatte Thao noch gejammert, wie beschissen ihr Tag doch gewesen war und erst seit Dienstag gab sie sich anders.
    
    „Was ist los? Redest du nicht mehr mit mir?"Thao blickte fragend zu Aneliese rüber, die neben ihr auf der Couch saß und vor sich hin sinnierte, dabei ihren Hündchen Ashna am Rücken kraulend. Sie selbst hatte die E-Gitarre auf ihren Schoß und zupfte leise an deren Seiten, ohne dass dabei das Instrument am Verstärker angeschlossen gewesen wäre. Ein leises Brummen war alles, was man hörte.
    
    „Mit dir stimmt etwas nicht, Thao. Und ich finde es einfach schade, dass du mir nicht sagen willst, was mit dir passiert ist."
    
    Thao zupfte weiter an den Seiten herum, ohne der Freundin etwas darauf zur Antwort zu geben. Schließlich stellte sie das Instrument zur Seite, zog die Füße hinauf auf die Polster und setzte sich im Schneidersitz ihrer Freundin gegenüber.
    
    „Ich weiß nicht ob du damit umgehen kannst. Du wirst das vielleicht nicht verstehen."
    
    Aneliese blickte sie fragend an. Das Thao so von ihr dachte, enttäuschte sie.
    
    „Das sagst du zu mir?"
    
    Ungläubig schüttelte die kleine, massige Inderin ihren Kopf, blickte zu ihrem Hündchen hinunter und war sichtlich verletzt. Ihre Freundin hatte ihr ...
    ... bisher alles anvertraut und erzählt, fast in einem Ausmaß, als ob sie zu ihrer emotionalen Müllkippe geworden wäre, die alles an negativer Energie aufzunehmen hatte, welche Thao auf sie ablud. Und jetzt, wo es ihr endlich besser ging, hielt sie den Grund dafür vor ihr verborgen?
    
    Thao spürte, dass sie ihre Freundin verletzt hatte, aber sie hatte wirklich die Sorge, dass Aneliese von ihr schlecht denken könnte. Gerade auch deshalb, weil sie ja Karl kannte.
    
    „Ich weiß nicht ob du dann noch eine gute Meinung von mir hast. Vielleicht habe ich Scheiße gebaut, aber es fühlt sich im Moment zumindest nicht so an für mich."
    
    Aneliese blickte zu ihr auf, Tränen in den Augen. Es kam ihr einfach ungerecht vor, dass ihre Freundin so von ihr dachte.
    
    Thao zog es das Herz zusammen. Sie beugte sich vor und schloss die Freundin in ihre Arme. Sie ärgerte sich über sich selbst, für eine Psychologin stellte sie sich im Umgang mit Menschen, die ihr wirklich etwas bedeuteten, nach wie vor ziemlich dämlich an.
    
    „Ich habe Sex gehabt."
    
    Aneliese löste sich von ihr und blickte sie erschrocken an.
    
    „Wann?"
    
    „Nach der Galeriesache, du weißt schon."
    
    „Und mit wem?"
    
    Thao schien verlegen und wollte nicht so recht raus mit der Sprache.
    
    „Jetzt bitte, Thao. Spann mich nicht so auf die Folter."
    
    Thao strich sich ihre Strähne aus der Stirn, wie sie es immer tat, wenn sie Zeit schinden wollte.
    
    „Mein Kunde vom Sonntag. Er sieht ziemlich gut aus, war nett und originell, da hat es sich ...
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