1. Mein Weg - Silberhochzeit 3


    Datum: 07.04.2025, Kategorien: Sonstige,

    ... ehemaliges Verhältnis zu seinem Bruder erfahren. Außerdem wusste ich zu genau, dass seine Freundin Jessica mich nicht mochte und stets eifersüchtig reagierte, wenn Alessandro mir zuviel Aufmerksamkeit schenkte.
    
    Die Bitte ihn zu begleiten als er einen Anzug für seine Hochzeit kaufen wollte, konnte ich nicht abschlagen, das hätte ihn verletzt.
    
    Wenige Tage vor der geplanten Hochzeit, ich hatte an dem späten Nachmittag ein Bad genommen und war gerade fertig angezogen, die Kinder sahen ihre Lieblingsserie im Fernsehen an, kam Enrico plötzlich ins Badezimmer. Er war völlig außer sich. "Du musst bitte mitkommen und Alessandro zur Vernunft bringen. Auf dich wird er hören, bitte Lena."
    
    "Aber was ist denn passiert, beruhige dich doch erstmal", ich zog ihn in meine Arme und er erzählte kurz, dass Jessica ihm den Laufpass gegeben hätte. Er hätte getrunken und säße im Lokal, würde vollkommen ausrasten, sobald sich jemand aus der Familie nähert um mit ihm zu reden und hätte schon ein paar mal zu sich selbst gesagt, er würde nach Italien abhauen.
    
    "Ich habe schon überlegt ob ich die Räder von seinem Wagen abbauen soll, denn wir wissen nicht wo der Ersatzschlüssel für sein Auto ist, den richtigen habe ich ihm bereits abgenommen. Ich könnte ihn mit Gewalt in seine Wohnung schaffen, aber im Saal sind Gäste, die müssen ja nicht unbedingt was davon mitkriegen."
    
    Ich nickte: "Okay, ich versuche es, aber du musst dich solange um unsere Jungen kümmern, Christian kommt doch erst morgen ...
    ... Abend von dieser Fortbildung zurück."
    
    "Natürlich kümmere ich mich um sie, wir kommen gleich nach", versprach er als ich mich umdrehte um zu gehen.
    
    Enrico zog mich aber noch einmal in seine Arme und küsste mich, ich wehrte ihn ab.
    
    "Bitte Lena, nur ein Kuss, nur ein einziger, ich vermisse dich so sehr, ich schaffe es nicht ohne dich, bitte!"
    
    Etwa ein halbes Jahr nach unserer letzten gemeinsamen Nacht küssten wir uns und umklammerten uns wie zwei Ertrinkende die sich vom jeweils anderen Rettung erhofften.
    
    Alessandro saß weit vornübergebeugt mit der Stirn auf seine auf dem Tisch verschränkten Arme gebettet, inmitten des ansonsten leeren Lokals. Eine halb gefüllte Whiskyflasche und ein Wasserglas standen vor ihm. Mama Maria und Papa Fernando kamen sofort auf mich zu, als sie mich sahen.
    
    " Das ist schon die zweite Flasche, seit anderthalb Stunden. Er ist stinkbesoffen, er trinkt doch nie so viel", flüsterte Mama Maria, "vielleicht kannst du ihn ja dazu bewegen in seine Räumlichkeiten zu verschwinden. Er fängt sich schon wieder, aber er kann doch nicht hier sitzen und die Gäste vergraulen!"
    
    Ich nahm sie in meine Arme und streichelte sie. Dass sie besorgter war, als sie es mich wissen ließ, konnte ich sehr gut nachvollziehen.
    
    "Ich werde mein Möglichstes geben um ihn da wieder herauszuholen", versprach ich ihr.
    
    "Danke, mein Mädchen", flüsterte sie und wischte sich die Tränen fort.
    
    Vorsichtig setzte ich mich neben Alessandro und berührte ihn sanft an der ...
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