1. Mein Weg - Silberhochzeit 3


    Datum: 07.04.2025, Kategorien: Sonstige,

    ... folgten ihnen mit Mark, Jan war hinter uns und alle weiteren Freunde, die uns zuvor noch geschützt hatten drängten sich ebenfalls in die Reihe vor die anderen Menschen.
    
    Ich war selbst erstaunt, wie gut ich den Schritt bewältigte. Alessandro reichte mir zwei Rosen aus einem Kübel, die ich einige Augenblicke an mein Herz gedrückt hielt, um sie dann ins Grab zu werfen. Schnellen Schrittes, ohne irgendwelche Kondulenzbeteuerungen anzunehmen, führte Alessandro mich in Begleitung von Mark und Jan wieder zum Auto zurück.
    
    Mark fuhr sofort los, als die Türen zuschlugen.
    
    Alessandro legte seinen Arm um mich.
    
    "Wir müssen reden, Lena. Bevor ich dich zu Enrico bringe, müssen wir uns unterhalten", teilte er mir ruhig mit.
    
    Panik machte sich in mir breit.
    
    "Was ist mit ihm? Sage mir jetzt bitte was los ist Alessandro", forderte ich.
    
    "Ganz ruhig, Lena. Es besteht kein Grund zur Sorge. Wir sind gleich da und dann reden wir in aller Ruhe. Du wirst alles erfahren, was du wissen möchtest und was es zu sagen gibt, das verspreche ich dir", meinte Alessandro.
    
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    Kurz darauf hatten wir unser Ziel erreicht. Alessandro führte mich in ein freies Hotelzimmer. Christian erwartete uns bereits dort. Irgendetwas war ganz und gar nicht in Ordnung, soviel war mir klar.
    
    Christian zog mich in seine Arme, er war völlig durch den Wind.
    
    "Du musst diesen Wahnsinn beenden Lena, sonst gehen wir alle vor die Hunde, Schatz", sagte er.
    
    Ich verstand nicht ...
    ... was er damit meinte.
    
    "Komm her Lena, setz dich", Alessandro bedeutete mir mich auf das Bett zu setzen. Ich setzte mich und er nahm neben mir Platz und legte seinen Arm um meine Schultern.
    
    " Wie fühlst du dich gerade? Ich werde dir so knapp wie möglich, ganz offen und ehrlich alles erklären. Es wird teilweise hässlich und schmerzhaft für dich sein, aber du musst mir zuhören und dich nicht in dein Schneckenhaus zurückziehen, versprichst du mir das?"
    
    Tapfer nickte ich, Christian setzte sich auf der anderen Seite neben mich und nahm meine Hand.
    
    "Ich fange bei Christian an, er hat schon lange mit der Sache abgeschlossen, redet aber nicht gern darüber, außer man spricht ihn direkt darauf an. Christians Vater war ein sehr aufbrausender Mensch, vielleicht ist er das immer noch, keine Ahnung, denn Christian hat den Kontakt zu ihm vollständig abgebrochen und will es auch dabei belassen, das muss jeder so akzeptieren. Besonders wenn er alkoholisiert war, wurde sein Vater sehr aggressiv und schlug auf seine Mutter ein, er fand immer einen Grund um sie zu verprügeln. Christian wurde älter und stellte sich schützend vor seine Mutter, das erzürnte seinen Vater natürlich noch mehr und so bekamen schließlich beide seine krankhafte Wut zu spüren. Ich weiß nicht wie es geschah, aber irgendwann lernte seine Mutter einen jungen, belgischen Musiker kennen und war wenig später mit ihm verschwunden. Von dem Tag an war natürlich Christian allein das Opfer der Wutausbrüche seines Vaters. ...
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