1. Mein Weg - Silberhochzeit 3


    Datum: 07.04.2025, Kategorien: Sonstige,

    ... das Leben genommen. Onkel Martin hatte für ein Begräbnis gesorgt und alle Formalitäten erledigt. Der Brief war schon vor längerer Zeit bei meiner Mutter angekommen.
    
    Ich hielt den Brief immer noch in der Hand, als Alessandro mich wie versteinert auf den Stufen sitzend vorfand.
    
    Es las den Brief und brachte mich samt Brief zu seiner Mutter, die sich liebevoll um mich kümmerte, nachdem sie mit ernster Mine die Worte meines Onkels gelesen hatte. Niemand sprach mich auf den Inhalt des Briefes an.
    
    Beruhigend redete Mama Maria lange auf mich ein, während Alessandro mich umarmte. Sie redete nicht vom Tod meines Vaters, sondern von den Gemeinheiten meiner Klassenkameraden.
    
    Irgendwann begann ich fürchterlich zu weinen, allerdings auch aus dem eben genannten Grund. Ich beruhigte mich nach einer Weile und Mama Maria bat mich ihr ein wenig zur Hand zu gehen um mich zu beschäftigen und mich abzulenken. Immer wieder brach ich zwischendurch in Tränen aus, sie tröstete mich und meinte, dass bald alles wieder gut werden würde.
    
    Als ich mich am späten Nachmittag nicht mehr beruhigen ließ, bat sie mich eine Tablette einzunehmen und ich tat es, weil sie mir versprach, dass es mir dann besser gehen würde.
    
    Nach einer Weile wurde ich schläfrig und irgendjemand trug mich die Stufen zu Alessandros Zimmer hinauf.
    
    Ich schlief ruhig und fest. Es tat mir gut und als ich am späten Morgen des nächsten Tages erwachte, saß Alessandro neben dem Bett auf einer Luftmatratze. Ich fühlte mich ...
    ... ausgeruht, konnte mir aber nicht erklären, warum ich nicht zuhause war, also fragte ich nach.
    
    Alessandro meinte, ich wäre am späten Nachmittag, als wir seine neue CD anhörten, eingeschlafen und er hätte mich nicht wecken wollen. Mama Maria hätte meine Mutter verständigt und diese hätte eingewilligt, dass ich über Nacht bleiben konnte.
    
    "Aber die Schule", fiel mir siedendheiß ein.
    
    "Kein Problem, Lena", log Alessandro, "gestern abend hat unsere Klassenlehrerin angerufen, dass weit mehr als die Hälfte der Klasse irgend so einen ekligen Magen- Darm- Scheiß hat und deshalb fällt der Unterricht heute aus. Morgen ist Samstag, also müssen wir wahrscheinlich erst Montag wieder hin. Geht's dir gut? Ich meine, hast du Bauchweh, oder ist dir schlecht?"
    
    Ich schüttelte meinen Kopf.
    
    "Na, dann haben wir beide ja nochmal Glück gehabt", setzte er noch hinzu.
    
    Ich versuchte mich daran zu erinnern, was am Tag zuvor in der Schule passierte und ob da schon einige Schüler fehlten, aber irgendwie gelang es mir nicht.
    
    "Und, wie findest du die neue CD?", lenkte Alessandro mich ab. "Soll ich sie nochmal abspielen?"
    
    "Klar, mach schon", stimmte ich zu.
    
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    Was ich nicht wusste war:
    
    Mama Maria führte in demselben Moment ein Gespräch mit unserer Klassenlehrerin, um ihr alles zu erzählen, auch über das Verhalten unserer Mitschüler klärte sie sie auf. Diese war sehr erzürnt darüber und hat die Klasse wenige Minuten später ordentlich zusammengestaucht. Unter Androhung des ...
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