1. Mein Weg - Silberhochzeit 3


    Datum: 07.04.2025, Kategorien: Sonstige,

    ... sich gab, wollte ich ihn bestimmt nicht zurück. Es schmerzte mich ihn so zu sehen und ich trauerte um meinen ehemaligen Freund. Nur wenn Enrico oder Christian zugegen waren, benahm er sich so, wie ich ihn vorher kannte. Denn sie wiesen ihn stets zurecht, wenn er sich von den Anderen mitreißen ließ.
    
    Enrico war ein recht stiller Mensch, der sich meistens nur mit Christian unterhielt, wenn beide zusammen da waren.
    
    "Vielleicht sind die beiden ja schwul geworden", meinte Lisa mal, als sie mich diskret darauf hinwies, dass Christian seinen Arm um Enricos Schulter gelegt hatte und auf ihn einredete.
    
    Ich schaute zu ihnen hinüber, Enrico sah ziemlich mitgenommen aus und Christian klopfte ihm gerade freundschaftlich auf die Schulter.
    
    "Quatsch", gab ich zurück, " ich glaube eher, dass Enrico einen miesen Tag hat und Christian versucht ihn aufzumuntern."
    
    Ich schaute kurz zu Alessandro, als unsere Blicke sich trafen, sah er sofort weg. Na toll, das hatte mir gerade noch gefehlt um meinen Tag noch unerträglicher zu machen. Ich stand auf und ging nach Hause um meine Wunden zu lecken.
    
    Als Marks Freundin sich von ihm trennte versuchte er kurz darauf sein Glück bei mir, ich mochte ihn sehr, wollte aber nicht als Seelentrösterin fungieren, ich hatte selbst genug Probleme.
    
    Jan war auch einer von denen, die ich sehr mochte, er war ein ganz Lieber, allerdings war er absolut nicht mein Typ, deshalb ließ ich auch ihn abblitzen.
    
    So ging es weiter, manche verließen die Clique, ...
    ... neue kamen hinzu, wie es halt so läuft. Ich hatte eine Ausbildung als Arzthelferin begonnen.
    
    Irgendjemand führte Holger in unsere Clique ein und er versuchte gleich nach wenigen Tagen mich um den Finger zu wickeln. Zunächst war ich ziemlich abweisend zu ihm, doch er gab nicht auf und umgarnte mich beharrlich, bis mein Widerstand bröckelte und ich ihm eine Chance gab.
    
    Meine Hoffnung, dass Alessandro auf mich zukommen würde, hatte ich aufgegeben. Er hätte mir nur versprechen müssen wieder vernünftig zu sein, dann hätte ich ihn sofort zurückgenommen.
    
    In der Zeit nach Holger, der eine bitterböse Enttäuschung für mich war, hielt ich mich von allen männlichen Wesen fern.
    
    Lisa machte mich hin und wieder darauf aufmerksam, dass Enrico zu uns herübersah und erwiderte sein Lächeln, ich lächelte nicht zurück, wenn ich neugierig zu ihm hinsah. Warum auch? Lisa wollte ihn, nicht ich, außerdem war er Alessandros Bruder und deshalb ohnehin tabu für mich. Alessandro beobachtete mich von weitem, das wusste ich auch von Lisa, ich selbst würdigte ihn keines Blickes mehr, ich hatte die Nase voll von irgendwelchen Typen, die mich scheinbar sowieso nicht deshalb wollten weil ich ihnen wichtig war.
    
    An dem Tag, als Christian sich zu mir setzte, hatte ich eigentlich auf Lisa gewartet, ich hatte sie mehrere Tage nicht gesehen und dachte, dass sie an jenem Tag auftauchen würde. Ich wollte nicht bei ihr zuhause anschellen, weil ich wusste, dass sie ziemlichen Ärger mit ihren Eltern hatte, ...
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