1. Lisa, Fluch oder Segen


    Datum: 28.05.2019, Kategorien: 1 auf 1,

    ... Sendung an, löschte danach das Licht und ließ den Tag noch einmal an mir vorbeiziehen.
    
    Kapitel 13
    
    Früh wachte ich auf. Lisa hatte sich in der Nacht von mir abgewendet und ich konnte sie nur von hinten sehen. Nur ihr Kopf, der Hals und ein kleiner Teil des Nackens lagen frei, ab dann folgte das lange Nachthemd, was sie trug.
    
    Ich konnte es nicht lassen und strich ihr mit einem Finger über den Hals, glitt die warme Haut entlang und genoss das Gefühl.
    
    Lisa merkte es und drehte sich schlaftrunken um. Ihre Augen öffneten sich nur widerwillig einen Spalt.
    
    "Guten Morgen!", kam verschlafen und leise von ihr, "Wie spät ist es?"
    
    Ich drehte mich zu meinem Nachttischchen um, damit ich die Zeit auf dem Radiowecker ablesen konnte.
    
    "Viertel nach sieben!", flüsterte ich zurück und Lisa schloss ihre Augen.
    
    "Das ist ja noch mitten in der Nacht. Kannst mir um neun Bescheid sagen. Es ist im Moment einfach zu kuschelig, um aufzustehen.
    
    Was haben wir heute eigentlich vor?"
    
    Eine Frage, die ich ihr nicht beantworten konnte, da ich die Antwort darauf nicht kannte. Darüber hatte ich mir keinen Gedanken gemacht und fühlte mich etwas überfahren.
    
    "Was würdest du denn gerne machen?", antwortet ich und schob ihr damit den Schwarzen Peter zu.
    
    "Och, weiß auch nicht. Könnten ja mal etwa mit dem Auto rumfahren!"
    
    "Wohin?", fragte ich, war mir über das Ziel nicht bewusst.
    
    "Spielt doch keine Rolle, einfach rumfahren, man muss nicht immer ein Ziel haben. Vielleicht ...
    ... entdecken wir ja auf dem Lande etwas, was wir noch nicht gesehen haben. Es gibt viele Dörfer im Umkreis von fünfzig Kilometern, von denen ich noch nicht einmal den Namen kenne!"
    
    Damit hatte Lisa recht. Man fuhr Hunderte, wenn nicht Tausende Kilometer in den Urlaub und kannte, das Land vor der eigenen Tür nicht.
    
    "Aber nicht jetzt!", murmelte Lisa ihre letzten Worte und dreht sich zurück auf die andere Seite. Schon hörte ich ihren Schafatem.
    
    Also machte ich es ihr nach, schloss ebenfalls meine Augen und träumte ein wenig vor mich hin. Ich schlief nicht richtig, döste ein wenig, genoss die Wärme des Bettes.
    
    Pünktlich um neun weckte ich Lisa auf. Trotz der gewünschten Zeit war sie noch mürrisch. Trotzdem stand sie auf und schleppte sich ins Bad. Sofort hörte ich die Dusche angehen. Doch nur kurz. Lisa war im Gegensatz zu mir kein Mensch, der es lange unter dem Wasserstrahl aushielt. Bei mir war das anderes. Besonders im Winter konnte ich ewig dort stehen und mir das heiße Wasser über den Körper laufen lassen. Sicher war es nicht im Sinne des Umweltschutzes, aber etwas Luxus hatte ich mir verdient.
    
    Erst als Lisa zurückkam, stand auch ich auf. Lisa sah mir dabei zu, wollte einen Blick auf mich und meinen wenig ansehnlichen Freund werfen. Doch ich ging sofort ins Bad und entzog mich damit ihrer Aufmerksamkeit.
    
    Dieses Mal frühstückten wir nicht, sondern packten einige geschmierte Brote und etwas zu trinken in einen Korb, um ihn mitzunehmen. Wir wollten außerhalb eine kleine ...
«12...636465...99»