1. Lisa, Fluch oder Segen


    Datum: 28.05.2019, Kategorien: 1 auf 1,

    ... Schlafzimmer hörte und Lisas tappende Schritte. Sie kam auf das Arbeitszimmer zu und wenig später stand sie im Rahmen.
    
    "Was machst du da?", fragte sie und ich klopfte sie Seiten auf den Tisch, damit sie einen gerade Abschluss hatten.
    
    "Papierkram. Kennst du doch auch. Es muss sortiert werden, damit man es wiederfindet, wenn man es braucht. Sehr langweilig!"
    
    "Ja, sehr langweilig!"
    
    Um die Aussage zu unterstreichen, gähnte Lisa ohne sich die Hand vor den Mund zu halten."Gibt's was zum Frühstück?"
    
    "Junge Dame, hast du schon auf die Uhr geschaut. Es ist früher Nachmittag. Frühstück ist vorbei!"
    
    "Hmmm, dann vielleicht Brunch oder wie das noch heißt. Ich habe Hunger, auch wenn das eigentlich nicht sein kann. Wir haben doch gestern Abend mehr als gut gegessen. Trotzdem hätte ich da ein kleines Loch im Magen, das gestopft werden möchte. Was meinst du?"
    
    "OK, ich komme gleich, muss das hier noch wegpacken. Kannst ja schon damit anfangen, den Tisch zu decken.
    
    Lisa drehte sich wortlos um und schleppte sich zur Küche, in die ich ihr folgte. Hier jammerte sie mir noch etwas die Ohren voll, wie man sich das nur antun könnte. Ich musste grinsen und zuckte mit der Schulter. Wie immer derselbe Katzenjammer hinterher. Es war eine Frage, die ich mir schon öfters in meinem Leben gestellt hatte.
    
    Diesmal lehnte Lisa den immer vorrätigen Rollmops nicht ab. Sie aß sogar zwei davon auf dem Aufbackbrötchen. Verzog dabei ihr Gesicht wie zehn Tage Regenwetter.
    
    "Soll helfen!", ...
    ... war der einzige Kommentar, den sie dazu abgab, und würgte den eingelegten Fisch herunter, der nichts für ihren Zustand konnte. Die große Tasse Kaffee schmeckte nicht wirklich gut danach.
    
    "Haben wir heute noch was vorgehabt?", fragte Lisa neugierig, was mir den Hinweis gab, dass sie wohl einen Filmriss gehabt hatte und jetzt vorsichtig fragte. Es sollte nicht auffallen.
    
    "Also junge Dame!", antwortete ich und wollte sie auf den Arm nehmen, "Als Erstes werden wir, wie du gewollt hast, eine Runde um den Park joggen. Wie du drauf gekommen bist, ist mir schleierhaft, aber du warst absolut versessen drauf. Hast immer was davon gestammelt, dass du zu fett wirst. Was ich nicht unterstreichen kann. Eher das Gegenteil.
    
    Als Zweites wolltest du noch mit mir shoppen gehen und zum Abschluss abends in eine Kneipe, einen oder mehrere heben!"
    
    Lisa sah mich an, als wenn ich ein Monster war, was gerade vor ihren Augen aus einem Gully gekrochen kam, bis ihr auffiel, dass ich mir das Grinsen nicht verkneifen konnte. Sie griff sich ein Handtuch, was ich mit auf den Tisch gelegt hatte und warf es mir direkt ins Gesicht.
    
    "Sehr witzig, wirklich. Willst mich wohl verar..... !"
    
    Das letzte Wort konnte sie nicht mehr aussprechen, da ich das Handtuch zurückwarf und genauso gut traf wie sie.
    
    "Soll man solche Worte aussprechen?", fragte ich sie und versuchte ein mehr als ernstes Gesicht aufzusetzen. "Das gehört sich nicht, zumindest nicht in diesem Haus!"
    
    Runzeln traten auf die Stirn ...
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