Mias Geheimnis 01 Allein zu Haus
Datum: 21.04.2025,
Kategorien:
Hausfrauen
... geleisteten Taktlosigkeit nicht bewusst zu sein, was mich erneut stinkig werden lässt.
Als ich mir die letzte Tasse Kaffee einschenke, obwohl das Koffein weiter meinen so untypischen Jähzorn anspornt, klingelt mein Handy. Es ist Lukas.
„Hi", sage ich, während ich darauf achte, dass auch der letzte Tropfen der Kaffeekanne in meiner Tasse landet.
„Hi", antwortet mein Mann. „Alles gut bei dir? Was macht dein Freitagabend? Hast du was von Ben und Mathilde gehört?"
„Alles gut hier. Ben ist wohlauf." Ich höre Musik und Stimmengewirr im Hintergrund. „Bist zu unterwegs?"
„Wir lassen den Abend ausklingen", antwortet Lukas. „Haben ein klasse Restaurant gefunden."
„Schön", antworte ich knapp, während das Zwicken in meinen Eingeweiden stärker wird.
Ich sollte heute eigentlich ausgehen.
„Was sagst du?", ruft Lukas ins Telefon. „Schatz? Es ist ziemlich laut hier."
„Habt einen schönen Abend, habe ich gesagt."
„Danke! Ich melde mich später bei dir. Ich liebe dich."
„Ich dich auch."
Ich lege auf. Das Zwicken beginnt langsam ernsthaft zu köcheln.
Angefressen gehe ich auf die Toilette, nachdem ich die letzte Tasse Kaffee heruntergestürzt habe. Es ist zehn nach 8. Ich könnte einen Film schauen, ein Buch lesen oder vielleicht etwas schreiben. Ich liebe es besonders zu Schreiben, doch jetzt gerade habe ich auf all das keine Lust. Viel lieber würde ich nun neben Lukas im Restaurant sitzen, etwas essen und trinken, anschließend mit ihm schlafen. Doch ich ...
... sitze allein zuhause.
Wütend tippel ich barfuß zurück an meinen Platz. Meine Füße sind nach dem Gang ins Badezimmer urplötzlich wieder kalt, auch die leichte Leinenhose und mein Langarmshirt wärmen mich nicht sonderlich. Ich schnappe mir eine Decke und mümmel mich auf meinem Platz ein.
Ich sollte heute eigentlich ausgehen, denke ich erneut. Das istmein Ausgehtag.
Halb 9. Mama schickt erneut ein Bild. Sie hat Ben im Arm, der auf der Couch langsam müde zu werden scheint. Er hat einen Schnuller im Mund. Hatte ich Mama nicht gesagt, dass wir ihm den Schnuller frühzeitig abgewöhnen wollen? Warum hört mir eigentlich nie jemand zu? Zugegeben, der Schnuller im Mund eines gerade Zweijährigen ist kein Drama und die Abgewöhnung sollte sich auf einen längeren Zeitraum erstrecken. Doch ich lasse mir die Gelegenheit, noch ein bisschen wütender zu werden, nicht nehmen.
Ich schlüpfe in meine Pantoffeln und gehe in die Küche, um mir etwas zu essen zu machen. Die letzte Mahlzeit hatte ich vor etwa 6 Stunden, außerdem brauche ich eine Beschäftigung.
Ohne wirklichen Plan oder Hunger schneide ich Tomaten und Knoblauch klein. Vielleicht mache ich mir Nudeln oder etwas in der Art. Abwechselnd schneide ich Gemüse und putze die Arbeitsplatte und den Tisch.
Um kurz vor 9 geht die letzte Nachricht meiner Mutter ein:
„Der Kleine ist im Bett. War ein anstrengender Tag. Wir sind auch bald reif für die Kiste. Hab dich lieb."
Ich spüre, wie ich mich automatisch entspanne. Ben schläft ...