Eine emotionale Affäre
Datum: 23.04.2025,
Kategorien:
Hausfrauen
... sind Sie denn hier und wo ist Ihre Frau?"
Bernd antwortete wahrheitsgemäß: Ich bin hier, weil ich sehen wollte, ob meine Ehe heute Abend beendet wird. Sie wäre es auf alle Fälle, wenn meine Frau die Nacht mit Böhmer verbracht hätte. Renate weiß nicht, dass ich hier bin. Sie hat mich in den letzten drei Monaten, seitdem sie Böhmer kennengelernt hat, mit ihm emotional betrogen."
„Ich weiß, was das bedeutet", unterbrach ihn Darius, „und auch, dass ein derartiger Betrug verletzender sein kann als ein Seitensprung."
Bernd führte weiter aus: „Ich weiß nicht, wo meine Frau jetzt ist. Ich hoffe, sie nimmt den ICE um 22 Uhr 30 nach Hamburg. Ich werde gleich hinfahren. Vielleicht habe ich Glück und ich treffe sie im Zug. Wir haben viel zu besprechen."
„Das wünsche ich Ihnen", drückte Darius seine Hoffnung auf ein gutes Ende aus. „Gestatten Sie mir aus eigener leidvoller Erfahrung, denn auch meine Frau hat mich vor vielen Jahren mal über einen längeren Zeitraum emotional betrogen, zu raten, wenn Sie Ihre Frau noch lieben, dann gehen Sie zusammen mit ihr zu einer Eheberatung oder begeben sich in die Obhut eines Therapeuten. Meiner Frau und mir hat es geholfen. Und, wenn Sie Ihre Frau sehen sollten, können Sie Ihr mitteilen, dass der Vertrag mit Ihrem Arbeitgeber auf alle Fälle abgeschlossen wird. Ich bitte Sie noch darum, mir den Gesprächsmitschnitt zuzumailen, damit ich gegen Böhmer auch etwas Handfestes habe, die fristlose Entlassung zu begründen." Herr Darius überreichte ...
... Bernd seine Visitenkarte. „Meine private E-Mail-Adresse habe ich auf die Rückseite geschrieben", ergänzte er noch.
„Mache ich", erwiderte Bernd, „und ich maile Ihnen noch ein Dossier der von mir beauftragten Detektei, aus dem hervorgeht, dass Böhmer bereits bei vielen Frauen die gleiche Masche abgezogen hat, um sie ins Bett zu bekommen." Bernd stand auf, reichte Herrn Darius die Hand und verabschiedete sich. „Ich danke Ihnen, Herr Darius, für Ihr Verständnis. Ich möchte nun schnell los, um den ICE und hoffentlich meine Frau noch zu erreichen."
„Viel Glück Ihnen beiden!", gab Darius ihm noch mit auf den Weg.
Bernd legte die knapp eineinhalb Kilometer zum Bahnhof zu Fuß in zehn Minuten zurück. Ein Taxi zu nehmen hätte wahrscheinlich genauso lang gedauert, dachte er sich. Er informierte sich auf der Anzeigentafel, auf welchem Gleis der ICE stand. Der Zug wurde in Frankfurt erst eingesetzt, insofern stand er hier schon seit etlichen Minuten. Bernd ging langsam an dem Zug entlang, in der Hoffnung, seine Frau an einem der Zugfenster sehen zu können. Und wirklich, etwa in der Mitte des Zuges sah er sie. Sein Herz machte vor Freude einen Sprung. Sie schien ihn allerdings nicht gesehen zu haben, wirkte eher apathisch.
Nachdem er den Zug betreten und es sich im Zugrestaurant bequem gemacht hatte, hörte Bernd sein Smartphone brummen. Er hatte eine SMS von seiner Frau bekommen. Gierig las er ihre Nachricht: „Mein geliebter Ehemann, du hattest mit allem recht. Ich war so blöd ...