1. Verrat 3


    Datum: 30.05.2019, Kategorien: Hardcore,

    von Jaqueline_K
    
    Erwischt
    
    „Sie liegen auf meiner Liege“, sagte eine junge Frauenstimme. Ich wusste erst nicht, wo ich war. Ich hob den Kopf.
    
    „Entschuldigung, das wusste ich nicht.“
    
    Ich schob die Decke zur Seite und hörte ein schockiertes Luft holen. Ich stand zitternd auf und sah mich suchend um.
    
    „Wo sind ihre Sachen?“ fragte die Frau.
    
    Gedankenverloren antwortete ich: „in Bari.“
    
    „Sehr witzig. Das ist auf der anderen Seite. Wie sind sie hergekommen?“
    
    „Geschwommen.“
    
    „Ach deshalb sind sie so dünn, muss ja Tage gedauert haben.“
    
    Ich sah sie verwirrt an, ich war noch immer nicht ganz fit. „Tage? Wieso?“
    
    „Das hier ist Dubrovnik in Kroatien. Also genau auf der anderen Seite.“
    
    Ich sah sie fassungslos an und musste mich setzen, weil mir die Beine unter dem Körper nach gaben. Ich war in Kroatien? Wie sollte ich jetzt weiter kommen? Ich konnte fast kein Kroatisch.
    
    Das mich die Nachricht schwer mitnahm, sah die Frau vor mir. Sie schien einen Entschluss zu fassen.
    
    „Ich weiß jetzt nicht genau, was mit dir ist, aber ich werde dich erst einmal mit aufs Zimmer nehmen. Ich denke, du brauchst ein Frühstück. Ich bin mir sicher, du brauchst ein Frühstück.“
    
    Sie zog sich ihren Bademantel aus und legte ihn mir über die Schultern. Danach zog sie mich auf die Beine und dirigierte mich ins Hotel. In ihrem Zimmer war sie nicht alleine. Dort war noch jemand im Badezimmer, der duschte. Sie bugsierte mich ins Bett und legte die Decke auf mich, dann ...
    ... verschwand auch sie im Bad. Dort hörte ich noch grob einen Teil des Streitgesprächs: einmal nur mit ihr, warum immer diese Eroberungen, wer weiß, welche Krankheiten. Ich fragte mich was wohl der Sinn dieser gesamten Fragen war. Aber ich lag in einem weichen Bett mit sauberen duftenden Laken. Ich dämmerte wieder Weg.
    
    Ich weiß nicht, wie lang ich diesmal schlief. Als ich aufwachte, viel mir auf, dass es schon wieder gegen Abend ging. Das Zimmer war Richtung Sonnenuntergang gebaut worden und die Sonne blendete etwas. Als ich die Silhouette des Mannes sah, erschrak ich zuerst und zog mir die Decke bis unters Kinn. Dann schaute ich mich panisch nach einem Fluchtweg um. Erst dann bemerkte ich, dass der Mann sich nicht bewegte, sondern mich nur beobachtete. Das beruhigte ihn etwas.
    
    Ich schaute zu ihm, er schaute zu mir.
    
    Nach einiger Zeit fragte ich ihn: „Du sollst mich bewachen.“
    
    Er hob eine Augenbraue, schüttelte dann aber seinen Kopf.
    
    Ich überlegte und dann viel mir wieder sein Streit mit seiner Frau oder Freundin ein.
    
    „Du bewachst eure Habseligkeiten, damit ich euch nicht beklaue.“
    
    Ich hatte ins Schwarze getroffen. Er wurde tatsächlich rot.
    
    Ich lachte. „Das muss dir doch jetzt nicht peinlich sein. Wenn ich in deiner Situation wäre, würde ich meine Sachen auch bewachen.“
    
    „Schön das du das verstehst. Meine Frau hat die Angewohnheit, immer wieder mal Straßenkinder einzusammeln. Meist sind wir anschließend ein paar Wertgegenstände ärmer. Aber sie kann es nicht ...
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