1. Verrat 3


    Datum: 30.05.2019, Kategorien: Hardcore,

    ... Ableben gesorgt. Diese verdammte kleine Hure.
    
    „Was hast du, kennst du Sie“, kam in dem Moment die Frage des Mannes von hinten.
    
    Ich drehte mich um und zeigte auf den Fernseher. „Diese Bitch hat mich Verraten.“
    
    „In wie fern?“
    
    „Wir sind zusammen entführt worden und sie ...“
    
    Plötzlich würde mir bewusst, dass mir niemand glauben würde. Sie sah jetzt aus wie ich. Ich sah aus wie ein Schatten. Ich sah niemanden ähnlich, am allerwenigsten mir selber. Niemand würde mir glauben, dass ich in Wahrheit Jaqueline Triturabis war. Ich brach zusammen. Das war einfach zu viel.
    
    Der Mann kam zu mir und versuchte etwas mich zu trösten. Er hatte keine Chance, auch weil seine Frau in dem Moment herein kam und dachte, er hätte mir was getan. Blaue Flecken und Striemen von meiner Flucht und meiner Gefangenschaft hatte ich genug.
    
    Bevor das mit den beiden eskalierte, ging ich dazwischen und heulte an der Brust des Mannes weiter. Das löste das Missverständnis auf. Es dauerte trotzdem etwas, bis ich mich von meiner Verzweiflung erholte. Jetzt wollten sie wissen, was passiert war.
    
    Das stellte mich vor ein Problem. Wer war ich? Ich konnte nicht Anna sein, denn ich wusste nicht, was die neue Jaqueline erzählt hatte. Ich brauchte eine komplett neue Geschichte. Eine, die auch meine Geschichte mit dem Verrat erklärte.
    
    Ich erfand mich selber neu. Ab sofort war ich Jacky von Avin, Rucksacktouristin aus Australien mit deutschen Wurzeln. Ich hatte ein halbes Jahr in Deutschland ...
    ... zugebracht und dabei Jaqueline kennengelernt. Wir hatten uns für eine Woche Bari verabredet und als ich da bei ihr ankam, wurde ich mit ihr zusammen entführt.
    
    Ab da erzählte ich dann, was tatsächlich vorgefallen war. Und das man mir am Ende das Leben nehmen wollte, weil niemand für mich zahlen wollte. Und das dies gerade mal zwei Tage her war, dass ich von der Insel entkommen war und mit ihrem Boot zu diesem Strand geflohen war.
    
    Da wurde der Mann hellhörig. „Hat das einer gesehen?“
    
    „Was gesehen, dass ich an Land geschwommen bin? Es wurde gerade erst hell. Am Strand war noch keiner.“
    
    „Ich meine, hat einer gesehen, wie du in unser Zimmer gebracht wurdest?“
    
    „Wie soll ich das wissen, ich steckte bis zu Kopf in einem Bademantel.“
    
    „Michael, du bist so ein verfluchten Schisser. Das Mädchen erzählt gerade, dass sie 3 Monate entführt, gefoltert und beinahe getötet wurde und dein einziges Interesse liegt darin, dass sie niemand mit dir in Verbindung bringt. Das ist so erbärmlich.“
    
    „Und was hätten wir drei davon, wenn die Entführer sie hier finden? Sie würden uns alle drei töten. Ihre ganze Flucht wäre umsonst gewesen. Sie bleibt erst einmal in diesem Zimmer.“
    
    „Du willst sie nach allem, was war, erneut einsperren?“
    
    „Ja. Bis sie sich erholt hat. Und wenn unser Urlaub endet, schmuggeln wir sie aus dem Hotel. Das fällt dann gar nicht auf. Wir müssen sie dann nur zur australischen Botschaft bringen und alles wird gut.“
    
    „Und in der Zwischenzeit fesselt du sie ans Bett. ...