1. 2x2 am Loch Ness


    Datum: 30.04.2025, Kategorien: Betagt,

    ... blond-silberhaarigen Ärztin aufgefangen.
    
    Meinen Bruder bestens kennend, fühlte ich bereits, dass es zu knistern begann. „Na dann, das kann ja spannend werden", sagte ich stumm zu mir selbst und betrachtete daraufhin Gwen etwas intensiver. Für eine Frau Anfang 50 war sie immer noch sehr schlank, maximal mit einem B-Körbchen im Busen und einem straffen, aber konturenstarken Po versehen, eine absolut attraktive Erscheinung. Sie trug bis auf einen rot-violetten Lippenstift, der gut zu ihrer Haarfarbe passte, nicht das geringste Make-Up. In einem stillen Augenblick ertappten wir uns gegenseitig, wie wir uns abmusterten und versuchten einzuschätzen. Ertappt lachten wir uns mit spöttisch zuckenden Mundwinkel an.
    
    Irgendwie hing eine unwissende als auch ungewisse Wolke über unserem Tisch. Irgendwie wollte niemand eine Initiative ergreifen, weil man einerseits die Stimmung zwischen uns vier nicht verderben wollte. Andererseits herrschte anscheinend bei allen Vieren der innere Wunsch nach mehr. Aber an diesem Abend passierte nichts mehr. Wir verabredeten nur, am kommenden Morgen gemeinsam zu frühstücken und die zweite Etappe entlang Loch Lochy gemeinsam zu marschieren. Dann umarmten wir uns, ich küsste sowohl Gwen als auch Rosa und wir zogen uns in unsere eigenen Zimmer zurück.
    
    „Da haben wir aber zwei heiße Partner gefunden", murmelte Michael noch, nachdem er sich in seinem Bett ausgestreckt hatte und in seine typische Einschlafstellung gebracht hatte.
    
    „In der Tat", war ...
    ... meine zustimmende Antwort. „Eigentlich wüsste ich gar nicht, wen ich lieber zuerst mit mir im Bett haben möchte."
    
    „Dann legen wir uns einfach nicht fest und schauen, was passiert." Michael und ich fielen in tiefen, erholsamen Schlaf. Ich träumte von unseren beiden neuen Bekannten und wildem Sex mit Ihnen. Wirren Sex, Träume halt.
    
    Der Wettergott war uns auch den zweiten Tag hintereinander wohlgesonnen, leichter Wind vom Atlantik her und weiß-blauer Himmel, der durchaus bayrisch hätte sein können. Wir wanderten zunächst die vier Meilen von Spean Bridge zurück zum Hauptweg bei Gairlochy, machten einen kurzen Halt am Commando Memorial, dem Denkmal für die heute ‚Marines' genannten Soldaten, deren Waffengattung im zweiten Weltkrieg für Spezialoperationen geschaffen worden war. Die Gegend um Spean Bridge war das Trainings- und Ausbildungszentrum dieser Soldaten gewesen. Stumm, teilweise kopfschüttelnd gingen wir durch den kleinen Memorialgarten neben dem Denkmal, in dem auch der Gefallenen der jüngeren Kriege in Falkland, Irak und Afghanistan gedacht wurde. Rosa war besonders von zwei Steinplatten angerührt, auf denen die Kinder von zwei gefallenen Falkland-Soldaten ihrer Väter gedachten. Sie schüttelte nur stumm ihren Kopf, einige Tränen rollten über ihre Wangen. „Mein Bruder war in Falkland", sagte sie schließlich leise. „Wir hatten Glück, er ist wieder nach Hause gekommen." Sie zog ein Taschentuch aus ihrer Jacke und schnäuzte sich kräftig. „Aber diese Erfahrung hat ihn ein ...
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