Die Augen der Medusa
Datum: 17.06.2025,
Kategorien:
Sonstige,
... herüber, was ich erstaunt annahm.
"Was soll ich damit machen?", fragte ich sie neugierig, erkannte den Sinn und Zweck nicht. "Binde es dir vor die Augen!"
"Warum? Dann kann ich nichts mehr sehen!"
"Das ist der Sinn des Ganzen. Glaube es mir, es ist gesünder für dich!"
Ich schüttete meinen Kopf, verstand es nicht, fragte nicht mehr danach. Ich nahm es hin, band es mir um den Kopf und tauchte in eine vollkommene Dunkelheit. Kaum damit fertig, spürte ich Aras Hand eine Hand an meiner. Sie hielt mich fest, führte mich tiefer in die Höhle hinein, wahrscheinlich auf den Pavillon zu.
Auf dem Weg dahin fragte ich Ara, wer die wunderbaren Statuen geschaffen hatte, ihre Antwort war seltsam.
"Neugierige Menschen!"
Nach meiner Berechnung mussten wir uns nach einigen Metern kurz vor dem Pavillon befinden. Auch die Stimmen waren lauter geworden, unterhielten sich in einer Sprache, die ich nicht verstand. Dies änderte sich in dem Moment, als Ara sie begrüßte. "Ich grüße euch, lange nicht hier gewesen!"
Die Stimmen verstummten und eine kurze Pause trat ein. Danach hörte ich eine weibliche Stimme, die einen hohen, freundlichen Klang hatte.
"Ah, Ara, schön, dass du uns besuchst. Es freut uns immer wieder. Was hast du uns denn mitgebracht, wer ist der Mann an deiner Seite?"
"Darf ich euch vorstellen. Ralf, ein Urlauber aus Deutschland. Er dürfte dich interessieren Meddi!"
"Mich? Warum?", hörte ich dieselbe Stimme, die uns begrüßt hatte. "Komm herunter und schaue ...
... ihn dir an!"
"Da bin ich aber neugierig. Du hast noch nie jemanden mitgebracht. Es muss also was Besonderes sein, nicht für meine Sammlung bestimmt. Dafür ist er zu gewöhnlich!" Es war wenig schmeichelhaft, was sie sagte, doch ich hielt meinen Mund, eine innere Stimme warnte mich davor, unbedachte Äußerungen zu tun.
Ich hörte sie nicht kommen, dafür schrak ich zusammen, als ihre Stimme direkt neben mir zu hören war.
"Ich kann nichts an ihm entdecken, was einer Vorstellung würdig wäre. Spann mich nicht auf die Folter Ara, sag schon. Ich platze vor Neugierde!"
Es war ein seltsames Gefühl auf der Stelle zu stehen, die Stimme zu hören, die sich langsam um mich herum bewegte, als wenn die Frau mich von allen Seiten betrachtete. Dabei hörte ich keine Schritte, lediglich ein leises schleifendes Geräusch, als wenn Papier über den Boden rutschte. "Riech mal dran!", forderte Ara die Frau, auf die sie Meddi nannte. Ein seltsamer Name, der mir nicht geläufig war.
In diesem Moment höre ich, wie in der Nähe meines Ohres die Luft tief eingeatmet wurde, was mehrmals folgte, wobei es von Mal zu Mal schneller wurde.
Es folgte eine längere Pause und ich fragte mich bereits, ob ich mir das Tuch vom Kopf reißen sollte, um nachzusehen, was sich um mich herum abspielte. Ich ließ es bleiben, schreckte zusammen, als Meddi einen lang gezogenen, kreischenden Schrei hören ließ, der mir in die Knochen fuhr. Er klang schmerzhaft mit einem Unterton, den ich nicht deuten konnte. "Ara? Ist ...