Die Augen der Medusa
Datum: 17.06.2025,
Kategorien:
Sonstige,
... standen wir am ende des Weges vor einer großen, massiven Tür, die von zwei muskelbepackten Wärtern bewacht wurde. Sie standen wie Statuen, rechts und links von der Tür, regten sich um keinen Zentimeter. Erst als Ara vor der Tür stand, kam Bewegung in sie.
"Aufmachen!", befahl Ara in einem Ton, der keine Wiederrede zuließ.
Die beiden Männer betrachteten Ara und danach mich, sagten keinen Ton, sondern drehten sich zu der Tür, schoben zwei starke Riegel beiseite und öffneten die schwere, dicke Tür, die von der anderen Seite kein Schloss, keine Klinke hatte. Sie wirkte wie eine Gefängnistür, hatte wahrscheinlich einen ähnlichen Zweck.
Als Ara und ich durch den Eingang gingen, flüsterte mir einer der Wachen zwei Wörter zu. "Viel Glück!"
Ich drehte mich zu ihm um, sah, wie er hinter mir mit einem traurigen Gesichtsausdruck die Tür schloss.
Erneut standen wir in einem Gang, der eine leichte Krümmung hatte. Daher konnte ich nicht sehen, was sich wenige Meter weiter befand.
Als wir dem Gang folgten, blieb ich nach kürzester Zeit stehen, war erstaunt darüber, was sich vor mir auftat.
Hinter dem Gang war eine gewaltige Höhle mit kuppelartiger Decke. Sie musste mehr als hundert Meter breit sein und genauso lang, wobei die Decke von kräftigen Säulen gehalten wurde, die mehrfach vom Boden zur Decke strebten. In der Mitte der Höhle erhob sich eine Art Pavillon aus hellem Stein, wahrscheinlich Marmor, in dem ich Bewegungen erkannte. Anscheinend waren dort einige ...
... Menschen versammelt, die sich unterhielten. Mehrere weibliche Stimmen konnte ich erkennen, die zu mindestens drei unterschiedlichen Personen gehörten. Zu diesem Gebäude führte ein schmaler, gerader Weg, der von aneinandergereihten Statuen umsäumt wurde, die Menschen zeigten, die sich in verschiedenen Bewegungszuständen befanden. Manche standen, andere schienen im Laufen erstarrt zu sein. Ähnliches hatte ich bereits in Büchern gesehen. Als man Pompeji ausgrub, fand man Hohlräume, die man mit Gips ausgoss. Als man diesen Gips von der Vulkanasche darum befreite, zeigte es sich, dass hier menschliche Überreste des Vulkanausbruchs eingeschlossen waren. Die Körper zerfielen, zurück blieben die Hohlräume.
Ich trat einen Schritt auf den Weg zu, sah mir die erste Statue an und wunderte mich über die feine Arbeit des Künstlers. Er hatte eine wunderbare Arbeit hinterlassen, die nicht mit dem zu vergleichen war, was ich bereits im Original gesehen hatte. Selbst die Haut hatte eine feinporige Struktur.
Vorsichtig fuhr ich mit einem Finger über den Stein, war erschreckt über die Natürlichkeit der Oberfläche.
Sofort wollte ich mir die zweite Statue anschauen, trat daher den nächsten Schritt vor. Doch Ara stoppte mich mit einem scharfen Wort.
"Halt!", war das Einzige, was sie sagte, schaffte es damit mich in meiner Bewegung aufzuhalten. Ich drehte mich zu ihr um und sah sie erstaunt an.
Ara öffnete eine ihrer Hände, die sie die ganze Zeit verschlossen hatte, und reichte mir ein Tuch ...