Die Augen der Medusa
Datum: 17.06.2025,
Kategorien:
Sonstige,
... göttlichen Funken von Poseidon. Sie sind es für das du geboren wurdest, für das du lebst!" "Ein komischer Gedanken, wenn man es so betrachtet. Man lebt, um Leben zu zeugen, das wiederum dazu da ist, neues Leben in die Welt zu bringen. Wozu ist es dann gut?" Sofia schwieg für eine halbe Minute, bis sie mir antwortete.
"Eine Frage, über die sich die Menschen seit Ewigkeiten Gedanken machen. Für mich selber ist es nicht relevant. Ich bin unsterblich, macht mir über ein Ende keine Gedanken, auch wenn es irgendwann kommen wird. Eigentlich komisch dann von Unsterblichkeit zu sprechen. Sagen wir mal so, mein Leben währt wesentlich länger als bei anderen, das wäre eine bessere Definition. Alles wird einmal vergehen!"
Wir schiegen für einen Moment und ich betrachtete verträumt den Sternenhimmel, dachte über die Unendlichkeit des Universums nach, was ich nicht in einem Bruchteil eines Prozents erfassen konnte.
Bei diesem Gedanken rann mir ein kalter Schauer über den Rücken. Bis jetzt hatte ich die Kälte wenig gespürt. Nach dem anstrengenden Aufstieg war ich von innen gewärmt worden, die fiel beim regungslosen Sitzen von mir ab. Ich zitterte leicht, mir war kühl und es fröstelte mich. "Frierst du?", hörte ich Sofia hinter mir fragen. Sie hatte es mitbekommen und ihre Stimme ließ erkennen, dass sie besorgt über meinen Zustand war.
"Geht schon, werde mir warme Gedanken machen!"
"Wenn du dich erkältest, werde ich ärger bekommen, wir sollten gehen!", hörte ich Sofia ...
... hinter mir sagen, wobei mir die Stimme sehr nah vorkam.
"Bitte, noch nicht! Ich liebe die Luft hier draußen, hier kann ich tief Atem holen!"
"Na gut, wenn du es möchtest, aber ich muss dafür sorgen, dass dir warm ist!"
Kaum hatte sie es ausgesprochen, umarmte sie mich von hinten, presste ihren Oberkörper gegen meinen Rücken. Doch dabei blieb es nicht. Ein längliches Etwas schlängelte ich von der Seite an mich heran, wand sich mehrmals um meinen Bauch, hob mich an und wickelte auch meine Oberschenkel ein.
Alles dauerte wenige Sekunden, in denen ich vor Erstaunen nicht in der Lage war, mich zu bewegen. Als die Erstarrung von mir wich, war es zu spät. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, meine Arme waren mit eingewickelt worden.
Fassungslos starrte ich an mir herunter, konnte es im geringen Licht, das vom aufgehenden Mond stammte, metallisch glänzen sehen. Es war dunkel, fast schwarz mit einem bläulichen Schimmer, was nicht von dem Licht zu kommen schien, sonder aus sich selber kam. Die Oberfläche fühlte sich seltsam an, erinnerte mich an unebenes, geöltes Leder ohne feucht zu sein. Es war glatt mit einer regelmäßigen Struktur wie bei Schuppen eines Reptils.
Auch wenn ich mich nicht mehr bewegen konnte, war es angenehm. Es legte sich eng um meinen Körper, ließ mir genug Freiheit zum Atmen und war wunderbar warm. Ein wohliges Gefühl stieg mir sofort in den Leib, wanderte von außen nach innen.
"Was bist du?", waren die einzigen Worte, als ich wie aus einem Traum ...